Archiv 2020
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Donnerstag 20. August '20 - Einlass: 18:30 Konzert: 19 - 21 Uhr
Open Air Bühne im Garten [Hasselwerderstraße 22A]
Jazz am Kaisersteg
Berlin Jazz Composers Orchestra JayJayBeCe
Leitung Christof Griese
„Wenn ein Ensemble mehr ist als die Summe der Akteure, dann ist oft ein Chef mit Führungsqualitäten im Spiel. Fetzige Bläsersätze und knackige Rhythmen fegen Big Band Vorurteile swingend beiseite.“
~ Der Tagesspiegel
Das Berlin Jazz Composers Orchestra JayJayBeCe – ein etwas griffigeres Kürzel für JugendJazzBandCharlottenburg – wurde 1987 von Christof Griese an der Musikschule Charlottenburg, jetzt City West von Berlin gegründet.
Das einzigartige Konzept – junge MusikerInnen spielen ausschließlich Kompositionen Berliner Komponisten – führte zu Einladungen auf Festivals und zu Wettbewerben in Berlin, London-Lewisham, Norwich, Cardiff, Eindhoven, Kopenhagen, Leipzig, Nürnberg, Bingen, Dresden, Mexiko-Stadt, Stuttgart und Hoofddorp.
Bei der Bundesbegegnung „Jugend jazzt“ gewann JayJayBeCe 2010 als einzige Big Band gleich zwei Preise: den renommierten Skoda Jazz Preis (mit Dozenten eigener Wahl) und den Sonderpreis der Union Deutscher Jazzmusiker für die Interpretation eines zeitgenössischen Werkes.
2014″ in Stuttgart wurde der Förderpreis des Landes Baden-Württemberg gewonnen.
Beim Meer Jazz Festival in Hoofddorp Harlemermeer NL konnte JayJayBeCe den International Big Band Concours 2012 als „First Class First Prize Winner“ und 2013 als „Top Class First Prize Winner“ beenden.
Im Mai 2014 wurde die Bigband dort „Top Class Second Prize Winner“.
Seit 1998 tritt JayJayBeCe monatlich in der Konzertreihe des Jazzkeller 69 e.V. auf. Diese regelmäßigen Konzerte tragen wesentlich zu den Erfolgen der Band bei.
HOLZ
Elena Peiritsch – as,ss / Felix Broman – as / Nils Feldmann – ts / Gabriela Solovyova – ts / Yannic Rösch – bs
Blech
Tobias Knebel / Elina Dalewski / Juri Bell – tp / Laszlo Griese / Jan Uwe Zabel / Milena Mette – tuba
RHYTHM
Ettore Marangon – g / Ron Fabian – p / Pelle Buschmann – b / Tobias Heise – dr
Corona Verhaltensregeln: Bitte lesen und beachten!
Sonntag 16. August '20 Einlass: 15:00 Beginn: 15:30
Industriesalon Schöneweide [Reinbeckstr. 9, 12459 Berlin-Schöneweide]
Invisible Architects ( Jazz am Helmholtzplatz präsentiert )
Danielle Friedman (ISR) – piano
Nishad Pandey (IND) – guitar
Sie sind inspiriert von dem musikalischen Umfeld ihrer Heimatländer und finden im frei improvisierten Jazz zusammen. Für beide ist das freie Spiel mit Rhythmen, Klangtexturen und Melodien wie von einem unsichtbaren Architekten gesteuert, der aus den Improvisationen einheitliche Stücke entstehen lässt. Aus den wie zufällig angeordneten Elementen entwickeln sich zusammenhänge Strukturen.
Danielle Friedman hat in Israel und mit einem Stipendium an der New School of Jazz and Contemporary Music in New York studiert. Nach erfolgreichen Jahren in New York ist sie nach Berlin gezogen und tourt mit verschiedenen Ensembles durch Europa und die Welt.
Nishad Pandey ist ein in Oxford ausgebildeter Kulturwissenschaftler und ebenso ein professioneller, studierter Jazzmusiker. Er hat als Kurator und Wissenschaftler in Indien, England und Deutschland gearbeitet und tritt regelmäßig auf internationalen Bühnen als Jazzgitarrist auf.
Das israelisch-indische Duo wird uns auf eine unvorhergesehene Entdeckungsreise mitnehmen und den Industriesalon in einen Schwebezustand versetzen.
Vielen Dank an den Jazzkeller 69!!!
Bitte über das Kontaktformular eine Reservierungsanfrage senden!
Begrenzte Zahl an Zuhörenden zugelassen. Einlass nur mit Bestätigungs-E-Mail.
Corona Verhaltensregeln: Bitte lesen und beachten!
Dienstag 11. August '20 Einlass: 17:30 Beginn: 18:00 - jazzkeller 69 stellt vor
Industriesalon Schöneweide [Reinbeckstr. 9, 12459 Berlin-Schöneweide]
Diskurs & Konzert (IG Jazzwoche)
Hierarchien im musikalischen Miteinander
Im Gespräch dazu sind:
Frank Möbus (Jazzgitarrist) / Kat Frankie (tbc; Singer-Songwriterin & Gitarristin) / Martin Stegner (Bratschist bei den Berliner Philharmonikern) / Cymin Samawatie (Sängerin & Orchesterleiterin)
( Einlass 17:30, Beginn 18:00 Uhr, Ende ca. 19:00 Uhr )
Bei Musik geht es nicht nur um Harmonie – sie ist immer auch ein Prozess von Über- und Unterordnung, in dem Konkurrenzverhältnisse, Interpretationsmöglichkeiten und Machtpositionen ausgehandelt werden.
Hierarchien in der Musik zeigen sich auf unterschiedlichen Ebenen des musikalischen Schaffens und eröffnen eine große Bandbreite an Fragen.
Wie laufen Probenprozesse unter diesen Gesichtspunkten ab, wie beeinflussen verschiedene Interpretationsansätze oder die Strukturen von Ensembles die Dynamiken von Proben?
Inwieweit übersetzt sich das in Proben erarbeitete Ergebnis überhaupt wirklich auf der Bühne, wo wiederum Hierarchien entstehen?
Wer trifft wie musikalische Entscheidungen in Ensembles und wie viel Spielraum und Entscheidungsgewalt hat jeder Musikerin?
Welche Hierarchien herrschen zwischen unterschiedlichen Genres und wie zeigen sich diese Gefälle in der Musik selbst, in ihrer Organisation, in Institutionen und ihren Programmen, oder in der Honorierung künstlerischer Arbeit?
Tama
Aki Takase – piano
Jan Roder – bass
Oli Steidle – drums
( Einlass 19:30, Beginn 20 Uhr )
Das Piano Trio ist für Takase eine fundamentale Formation. Im Verein mit Bass und Schlagzeug gibt es der Pianistin unbegrenzte Möglichkeiten, in der Funktion als Rhythmusgruppe bietet das Trio zudem eine Basis für Ensembles jeder Art.
„Wenn ein Piano-Trio eine starke eigenstilistische Ausrichtung hat, so gibt es der Musik einen speziellen Ausdruck und eine starke, eigene Farbe“…Es ist unbedingt JAZZ!“ ~ Christian Broecking
Aki Takase liebt Geschichten. Permanent archiviert sie in Ihrem Kopf Bilder, ob beim Lesen von Büchern oder beim Schlendern durch Städte und Landschaften.
Diese Bilder übersetzt sie in Musik, reiht sie wie Motivketten mal assoziativ, mal penibel durchkomponiert aneinander, bis sie eine Art musikalisches Daumenkino ergeben, kunstvolle Filmmusik aus magischen Einzelbildern.
Ein besonders schönes Beispiel dafür ist der Titelsong „Goldfish“. Anfang des 16. Jahrhunderts wurde er in Aki Takases Heimat Japan als Haustier für den Adel populär. Seitdem gilt er als Erfolgs-Symbol. Zudem ist er der Lieblingsfisch der Pianistin. Der Song spürt, melodisch wie rhythmisch, dem unergründlichen Bewegungsprofil dieses Fisches meisterhaft nach…
Die Musik wirkt sehr reduziert, fast horizontal, nach Instrumenten in Linien aufgeteilt, die bewusst eigenständig gezeichnet sind und trotzdem permanent miteinander kommunizieren ohne klassisch miteinander verflochten zu werden.
Die nicht gespielte Note hat dabei dieselbe Bedeutung wie die gespielte. Die für dieses Konzept konstitutiven Single-Note-Phrasen geben der Musik eine kristalline, aber immer eigentümlich warme Transparenz, an der die kongenialen Jan Roder am Bass und Oliver Steidle am Schlagzeug einen gar nicht zu überschätzenden Anteil haben.
~ Volker Doberstein
tama
Heute freier Eintritt, aber bitte über das Kontaktformular eine Reservierungsanfrage senden!
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Das Kontingent ist ausgeschöpft. Keine Reservierungen mehr möglich.
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Montag 10. August '20 Einlass: 19:30 Beginn: 20:00 - Jazzkeller 69 zu Gast in
Industriesalon Schöneweide [Reinbeckstr. 9, 12459 Berlin-Schöneweide]
Delius / Lillinger (IG Jazzwoche)
Christian Lillinger – drums
Tobias Delius – tenor sax, clarinet
Der schiere Enthusiasmus, den Lillinger und Delius zusammen generieren, hat schon manche Berliner Band belebt. Seit 2011 sind diese beiden so verschiedenen Musiker auch als Duo zu hören.
In ihren komplett improvisierten Ausflügen überraschen sie sich gegenseitig immer wieder, wobei manche Landschaften sorgfältig erkundet und andere im rasanten Tempo durchflogen werden.
Kosmopolit Tobias Delius wurde 1964 in England geboren, lernte ab 1980 im Ruhrgebiet Saxophon, spielte und lebte dann zwei Jahre in Mexiko bevor er Teil der Amsterdamer Improszene wurde.
Eigenes Quartett mit Tristan Honsinger, Han Bennink und Joe Williamson, Mitglied von Available Jelly, ICP Orchestra, Sean Bergin’s MOB, Georg Gräwe Quintett und und und. Zur Zeit lebt Delius in Berlin und arbeitet mit der dortigen Community um Lillinger, Dörner, Liz Albee…
Christian Lillinger ist zwar auch schon 30, geht in den Medien aber noch als junger Wilder durch, der die Szene seit 2003 im Trio Hyperactive Kid bespielt und ab 2008 mit seiner eigenen Band Christian Lillingers Grund.
Daneben Zusammenarbeit mit so gut wie allen Namen, die Ihnen einfallen. Auch wenn die Schauwerte wegen der Geschwindigkeit und Ereignishaftigkeit seines Spiels beachtlich sind geht es doch immer um den Klang und die Musik: „Wir arbeiten an unserer Musik, wir forschen, und das ist es, was sie ausmacht. Das ist der Jazz, der mich interessiert.”
tobias-delius-christian-lillinger
www.freejazzsaar.de 2018
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Samstag 8. August '20 - jazzkeller 69 präsentiert - 17 Uhr:
Open Air Bühne im Garten [Hasselwerderstraße 22A]
Jazz am Kaisersteg
Insomnia Brass Band
Anke Lucks – trombone
Almut Schlichting – bariton sax
Christian Marien – drums
Baritonsaxofon, Posaune und Schlagzeug bilden eine Miniatur-Blaskapelle, die ihre kompakte Größe mit einem rauen, übersprudelnden Sound transzendieren, den man von einem viel größeren Ensemble erwarten würde.
Das Trio formierte sich 2017 und arbeitet seither mit unwiderstehlichen, unaufhaltsam kontrapunktischen ineinander greifenden Teilen, die die Band mit atemloser Energie zu sprengen scheinen und wieder zusammenkommen lassen.
Die beiden Musikerinnen und ihr Kollege jongliert mit wechselnden Rollen, sie variieren zwischen Rhythmus und Melodie, während sie eine betörende Landschaft aus Free Jazz, Funk, Punkrock und New Orleans Brass Band-Traditionen durchqueren.
Bei jeder Melodie ist die Band in ständiger Bewegung, spielt quecksilbrige Harmonien, setzt spontane Akzente, kollidiert mit melodischen Einbildungen und lässt generell die Wände wackeln.
Da die Musiker auf ein breites Vokabular an Techniken und Traditionen zurückgreifen, versteht die Insomnia Brass Band es, ihre aufregenden Ideen mit Spaß an der Musik zu vereinen.
Bauhauskapellentraum
Almut Schlichting – bariton sax
Sven Hinse – bass
Jacobien Vlasman – vocals
Daniel Meyer – guitar
Benannt nach der berühmten Band, die 1923 von Andor Weininger und Heinrich Koch zusammengestellt wurde, um spontane Musik für die Bauhaus-Festspiele zu schaffen, wird dieses Projekt von Bassisten Sven Hinse und Baritonsaxophonistin Almut Schlichting geleitet, auch bekannt als Duo Subsystem.
Beide komponieren “Originalmusik” für das Projekt, wobei sie historische Treue zugunsten eines frei, dadaistischen Geistes entsprechend der Weimarer Inspiration hintanstellen.
Das Quartett – mit der Sängerin Jacobien Vlasman und dem Gitarristen Christian Kögel – trat im Herbst 2019 zum 100jährigen Jubiläum der Bauhausgründung auf.
Es interpretiert formwechselnde Songs, die sich frei aus einer kaleidoskopischen Palette von Traditionen und Stilen speisen, oft innerhalb einer einzigen Komposition.
Das Ensemble wechselt die Gänge mit verblüffender Leichtigkeit und setzt sein improvisatorisches Können ein, um ein Stückchen Logik in die reizvolle Absurdität zu bringen.
MULLET+ play Misha Mengelberg
Charly Birkenhauer – vibrafon
Hilary Jeffery – trombone
Tobias Delius – tenor sax, clarinet
Antonio Borghini – bass
Tony Buck – drums
Die Berliner Jazzszene ist eine der internationalsten Szenen der Welt, und dieses großartige Trio wurde 2009 gegründet, als sich der Posaunist Hilary Jeffery und der Holzbläser Tobias Delius nach ihrem Weggang aus Amsterdam hier wieder zusammenfanden.
Gemeinsam mit der deutschen Vibraphonistin Charly Birkenhauer wurde daraus Mullet, eine Band mit ungewöhnlichen Timbre und geschmeidigem, lyrischem Zusammenspiel.
Das Trio hat in Berlin seinen eigenen großartigen Klang und sein eigenes Repertoire entwickelt und lädt seit 2015 regelmäßig hochkarätige Gäste ein, um seinen Klang zu erweitern.
Die holländischen Wurzeln des Trios sind nach wie vor stark ausgeprägt, sporadische Konzerte, in denen die Kompositionen des brillanten Pianisten und Komponisten Misha Mengelberg (ICP Orchestra) im Mittelpunkt stehen, zeugen davon.
Die Musik ist spritzig, kantig und unvorhersehbar, wobei die hinreißenden Melodien von Ellington, Monk und Nichols mit ausgeprägt dadaistischem Feingefühl verschmolzen werden.
Delius spielte viele Jahre lang mit Mengelberg bei ICP, und auch bei den geschätzten Gästen von Mullet, dem Schlagzeuger Tony Buck und dem Bassisten Antonio Borghini, ist der Einfluss des Pianisten unleugbar.
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Freitag 7. August '20 - jazzkeller 69 präsentiert - 19 Uhr:
Open Air Bühne im Garten [Hasselwerderstraße 22A]
Jazz am Kaisersteg (Sonderkonzert)
Die Große Enttäuschung
Rudi Mahall – clarinet
Axel Dörner – trumpet
Christof Thewes – trombone
Henrik Walsdorff – sax
Gabriel Coburger – sax, flute
Flo Stoffner – guitar
Andi Lang – bass
Jan Roder – bass
Kasper Tom – drums
Michael Griener – drums
Koop „Die Enttäuschung“ und Jazzkeller 69 e.V.
Die Enttäuschung ist wohl die bemerkenswerteste Jazzband der letzten zwei Jahrzehnte in Berlin, sie verbindet den beschwingten Antrieb des Post-Bop mit der expressiven Offenheit und den erweiterten Techniken des Free Jazz.
Das Quartett arbeitete bekanntlich mit dem Pianisten Alexander von Schlippenbach für dessen monumentales Monk’s Casino-Projekt zusammen.
Es interpretierte geschickt alle bekannten Kompositionen von Thelonious Monk, aber im Laufe der Jahre hat sich ein überwältigendes Oeuvre an leichtfüßigen mitreißenden eigenen Kompositionen entwickelt.
Das Zusammenspiel der Combo ist sublim, wobei jeder Musiker die Linien der anderen akzentuiert und verfolgt, sie ringen spielerisch miteinander und fordern sich gegenseitig heraus.
Die Band verkörpert die intuitive Spontaneität und rhythmische Spannkraft, die dem besten Jazz innewohnen, ihr gelingen hochkarätige Erkundungen während sich alle dabei ausgelassen amüsieren.
Gelegentlich hat das Quartett- Trompeter Axel Dörner, der Bassklarinettist Rudi Mahall, der Bassist Jan Roder und der Schlagzeuger Michael Griener – wie auf ihrem fantastischen Album Lavaman aus dem Jahr 2017, auf dem der wunderbare Posaunist Christof Thewes zu hören war – zusätzliche Musiker hinzugezogen, aber an diesem Abend erweitern sie sich zu einer aufregenden zehnköpfigen Band, Die Große Enttäuschung!
Die eindrucksvolle Besetzung umfasst die Rückkehr von Thewes zusammen mit dem Schweizer Gitarristen Flo Stoffner, den Holzbläsern Gabriel Coburger und Henrik Walsdorff, dem Bassisten Andi Lang und dem Schlagzeuger Kasper Tom, die eine Mischung aus neuen Melodien und einfallsreich und dicht arrangierten Favoriten aus dem bewährten Liederbuch der Band spielen.
Gefördert vom Musikfonds e. V.
mit Projektmitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.
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Samstag 25. Juli '20 - jazzkeller 69 präsentiert - 17 Uhr:
Open Air Bühne im Garten [Hasselwerderstraße 22A]
Jazz am Kaisersteg
Baryton
Rudi Mahall & Uli Kempendorff – bariton sax
Jan Roder- bass
Michael Griener – drums
Ein Instrument macht den ganzen Unterschied!
Rudi Mahall und Uli Kempendorff – ersterer berühmt für sein Bassklarinettenspiel, letzterer respektiert für seine Klarinetten- und Tenorsaxophon-Improvisation – sind beide dauerhaft vom Baritonsaxophon fasziniert.
In diesem wunderbaren Quartett gehen sie dieser Faszination mit einer seltenen Doppel-Bariton-Frontline nach. Komplettiert wird das Quartett durch den Bassisten Jan Roder und den Schlagzeuger Michael Griener (die beide seit mehr als drei Jahrzehnten mit Mahall zusammenarbeiten); jedes Mitglied steuert Tonfolgen bei, deren Tonalitäten und luftigen Melodien einen kühl swingenden Westküsten-Vibe beschwören, der an Gerry Mulligan, Serge Chaloff und Pepper Adams erinnert.
Aber anstatt diesen vergangenen Klang zu imitieren, verfolgt Baryton eigene kompositorische Ideen und wirbelt zweideutige Harmonien, quietschende Dissonanzen und geschmeidige Töne durcheinander.
MAHALL RUPP TOM
Rudi Mahall – clarinet
Olaf Rupp – guitar
Kasper Tom – drums
Der Bassklarinetten-Meister Rudi Mahall – eine feste Größe in der Berliner Szene durch seine Mitgliedschaft in Die Enttäuschung, Alexander von Schlippenbachs Monk’s Casino und Bands unter der Leitung von Aki Takase – ist ein lyrischer Improvisator, ein Musiker, dessen gewundene, weitschweifige Soli von einem untrüglichen melodischen Instinkt geprägt sind.
Zusammen mit einem anderen Begründer der „Berliner Szene“ in den 1990er Jahren, Olaf Rupp – einem explosiv-knorrigen E-Gitarristen, der dazu neigt, den Klang als abstraktes, sprödes Material zu verwenden – klingt Mahall jedoch eher expressionistisch und abstrakt und fädelt seine ausufernden Linien in die stacheligen Schwellungen, verworrenen Läufe und gezackten Muster seines Partners ein.
Der dänische Schlagzeuger Kasper Tom, eine verhaltene, aber integrale Präsenz in diesem Trio, treibt, streichelt und erdet die Aktionen mit begleitenden Farben und treibenden rhythmischen Eruptionen.
Die Musik ist frei improvisiert, aufgeladen von einer gemeinsamen Zielrichtung und entfaltet sich in einer spannenden Reihe von einzelnen Episoden, die auf sich organisch auseinander entwickeln.
DEREK PLAYS ERIC
Andreas Willers – e guitar
Jan Roder – bass, e bass
Christian Marien – drums
Dieses vom Gitarristen Andreas Willers, einem Urgestein der Berliner Szene, geleitete wilde Trio macht einen ebenso absurden wie gewagten Vorschlag: Wie würde es klingen, wenn der Pionier der freien Improvisation Derek Bailey mit der Blues-Rock-Legende Eric Clapton jammen würde?
Die Drei beschränken sich nicht auf diese eine Polarität, sondern schwelgen in dem Chaos und der Freude, die das Aufeinanderprallen aller möglichen unterschiedlichen Methoden mit sich bringt, indem sie Ideen von Jimi Hendrix, Charles Mingus und John McLaughlin u.a. in ihr elektrisierendes, formwandelndes Gebräu einfließen lassen.
Das Trio vermeidet es, zu lange auf eine der Ideen zu insistieren. Wenn es so aussieht, als wollten sie das wilde Stampfen von Cream heraufbeschwören, zieht eines der Mitglieder den anderen den Teppich unter den Füßen weg, unterläuft die rhythmische Attacke, fügt komischen Gesang hinzu, um die Intensität zu steigern, oder lockert die Dichte mit luftigen Linien.
Der Spielzug gelingt, weil die Musiker über ein profundes stilistisches Wissen verfügen und zudem die Erfahrung und die Technik haben, jeden Schalter im Handumdrehen umzulegen.
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Samstag 11. Juli '20 - jazzkeller 69 präsentiert - 17 Uhr:
Open Air Bühne im Garten [Hasselwerderstraße 22A]
Jazz am Kaisersteg
Blythill
Pierre Borell – alto sax
Joel Grirp – cello
Simon Sieger – tuba
Michael Griener – drums
Zu viele der großen amerikanischen Jazzkünstler der 1970er und 1980er Jahre sind in Vergessenheit geraten, im Schatten der „Young Lions“ Welle, angeführt vom Neo-Bop eines Wynton Marsalis.
Den beiden Altsaxophonisten und eigenwilligen Komponisten Julius Hemphill (einem Gründungsmitglied des World Saxophone Quartet) und Arthur Blythe ist seit ihrem Tod vor Jahrzehnten nicht die gebührende Anerkennung gezollt worden – diesen Mangel versucht dieses großartige Quartett wiedergutzumachen.
Die Instrumentierung ist der Formation nachempfunden, mit der Blythe 1980 bei einer gefeierten Aufführung bei den Berliner Jazztagen auftrat – mit dem Cellisten Abdul Wadud, der auch regelmäßig mit Hemphill zusammenarbeitete, dem Tubisten Bob Stewart und dem Schlagzeuger Bobby Battle.
Die Besetzung des Berliner Quartetts bringt Authentizität in das Repertoire, aber die Essenz ist ganz Blythill.
Arthur Blythe Quartet Berlin 1980
Klub Demboh & guests play Sun Ra
Antonio Borghini – bass / Toby Delius – sax, clarinet / Mia Dyberg – sax / Axel Dörner – trumpet / Korhan Erel – electronics / Michael Griener – percussion / Joel Grip – cello / Carina Khorkhordina – trumpet / Frauke Nowak – movements / Marie Takahashi – viola,
+ guest: Pierre Borel – saxes / Simon Sieger – trombone, tuba, keyboards /Alexander Markvart – guitar
Der in Berlin lebende Bassist Joel Grip hat dieses wunderbar chaotische, theatralische und skurrile Ensemble aus einigen der besten und profiliertesten Improvisatoren der Stadt (darunter der Cellist Tristan Honsinger, der Trompeter Axel Dörner und die Saxophonistin Mia Dyberg in wechselnder Besetzung) bereits 2017 zusammengestellt.
Es steht exemplarisch dafür steht, wie Menschen verschiedenster Herkunft gleichberechtigt künstlerisch miteinander arbeiten können.
Es handelt sich um eine Hausband, die im Laufe ihres Bestehens mehrere Male ihr Zuhause gewechselt hat. Zuletzt hat sie sich im Petersburg Art Space in Moabit für wöchentliche Montagabendvorstellungen niedergelassen.
Anfang dieses Jahres wurde die bunt gemischte Besatzung dann im Au Topsi Pohl für fünf Abende durch den Franzosen Simon Sieger (Klavier und Tuba) erweitert, um die außerirdische Musik des Bandleaders und Komponisten Sun Ra zu spielen.
Das Schaffen des avantgardistischen US-amerikanischen, schwarzen Musikers, Poeten und Philosophen Sun Ra vereint experimentelle Musik mit „kosmischen“ Philosophien und einer lyrischen Dichtung, die vor allem Bewusstsein und Frieden predigte.
Mit seinem Repertoire von Sun-Ra-Kompositionen produziert Klub Demboh ununterbrochene Sets voll fröhlicher Kakophonie.
Dabei werden die unvergesslichen Themen des Komponisten mit improvisierten Übergängen, spontan erdachten Arrangements und bizarrem Humor aneinandergereiht – in Verneigung vor seiner Musik, bei gleichzeitiger Beibehaltung ihrer eigener „spontanen kollektiven Logik“, wie Grip sagt.
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Dienstag 16. Juni '20
Jazz am Kaisersteg Kultursommer im Garten – 51 Jahre Jazzkeller Treptow 11. + 25. Juli, 8. + 22. August, 5. September 2020 Blythill / Klub Demboh & guest play Sun Ra // Baryton / Mahall-Rupp-Tom / Derek Plays Eric Open Air Bühne am Kaisersteg, Hasselwerderstr. 22a, Berlin-Oberschöneweide ( S-Bahn Schöneweide: RB 24, S8, S9, S41, S42, S45, S46, S47, S85, Bus 65, N65, N67 I Brückenstraße: Tram 21, 37, 60, 67, M17, N67 I Firlstraße (über Kaisersteg): Tram 27, 60, 62, 63, 67, 68, N67 ) |
Von Peter Margasak
Ich hatte Berlin im Laufe der Jahre ein halbes Dutzend Mal besucht, bevor ich im August 2019 hierher zog, ich wusste also schon, dass Berlin eine starke Musikszene hat. Ich schreibe seit den späten 1980er Jahren über Jazz und improvisierte Musik, und die Kraft und Bedeutung der hiesigen Free-Jazz-Szene war von Anfang an in meinem Bewusstsein verankert, vor allem dank des ergiebigen Outputs von FMP Records.
Ich war auch ein großer Fan der eher experimentellen Improv-Szene, die alle Arten von radikalen Klangansätzen erforscht hat, aber erst seit ich hierher gezogen bin, kann ich Tiefe, Vielfalt und Stärken von Jazz und improvisierter Musik in Berlin voll würdigen.
Wie jeder Fan dieser Musik bereits weiß, kann das Angebot in dieser Stadt überwältigend sein, mit zwischen einem und zwei Dutzend Aufführungen pro Nacht. Als Zuhörer wird man leicht schwindlig oder verfällt in Panik aus Angst, etwas zu verpassen.
Diese überbordende Vielfalt – so gut wie jede Spielart von Jazz und improvisierter Musik ist in Berlin zu haben – macht die Arbeit der Leute, die hinter dem Jazzkeller 69 e. V. stehen, nicht nur unschätzbar wertvoll, sondern auch unverzichtbar.
Mit den wöchentlichen Konzerten im Aufsturz bieten sie eine schillernde Auswahl lokaler und tourenden Künstlern von höchster Qualität, ohne dabei die entscheidende Verbindung zur Berliner Szene zu verlieren. Obwohl viele der Künstler von außerhalb kommen – außerhalb von Berlin, Deutschland oder sogar Europa, ist immer ein Akteur dabei, der in dieser dynamischen Stadt verwurzelt ist.
Mit der zum 18. Mal stattfindenden Treptower Sommer-Konzertreihe erweitern die Organisatoren Jahr für Jahr ihre Reichweite. Die Freiluftkonzerte bieten sowohl erfahrenen Eingeweihten als auch Jazz-Neulingen die Möglichkeit, einige der wichtigsten und dynamischsten Musiker der Stadt draußen und gratis zu treffen. Der Jazzkeller 69 programmiert die Konzerte wie gewohnt mit offenen Ohren und präsentiert diverse Spielarten des Jazz.
Diese kuratorische Raffinesse ermöglicht uns allen Einblick in die Arbeitsweise der Musiker in Berlin. Das kosmopolitische Flair Berlins spiegelt sich wunderbar bei Klub Demboh wieder – mit Bandmitgliedern aus Italien, Schweden, Russland, Japan, Frankreich, Dänemark und natürlich Deutschland.
Viele der Bands, die an den Abenden zusammenspielen (meist drei pro Abend) sind miteinander verbunden, auch wenn jede der Gruppen sehr unterschiedlich klingt. Zum Beispiel spielen die Gitarristen Kalle Kalima und Helmut „Joe“ Sachse in einem Duo-Projekt zusammen, aber die weiteren Bands des Abends mit denen sie jeweils zusammenarbeiten, sind stilistisch kontrastierende Gruppen.
Wir können zwei sehr unterschiedliche Seiten der Baritonsaxophonistin Almut Schlichting hören, die mit der Insomnia Brass Band wilde freie Party-Musik spielt und mit dem Bauhauskapellentraum unterschiedlichste Musikformen durcheinander wirbelt. Solche Aktivitäten sind für Berliner Musiker nicht unüblich – Vielseitigkeit und Neugier sind bezeichnend für sie. Mit Jazz am Kaisersteg können wir diese facettenreichen Spielweisen an einem einzigen Abend erleben, direkt vor unseren Augen und Ohren. Oft genug nimmt man, was täglich um einen herum passiert, als selbstverständlich hin. Aber als jemand, der in Berlin immer noch täglich neue Schätze entdeckt, ist Jazz am Kaisersteg ein Grund mehr, Dank zu sagen für all das, womit diese Stadt gesegnet ist.
Peter Margasak ist ein Musikjournalist, der mehr als zwei Jahrzehnte für den Chicago Reader tätig war. Er schreibt regelmäßig Beiträge für DownBeat, Chamber Music und Bandcamp Daily.
Seine Arbeit erschien auch bei Wire, New York Times, Musicworks, Rolling Stone, Chicago Tribune und NPR’s All Things Considered. Außerdem ist er seit 2013 für das Programm der wöchentlichen Reihe Frequency im Chicagoer Club Constellation verantwortlich und leitet seit 2016 das alljährliche Frequency Festival. Derzeit arbeitet er an einem Buch über das Aufeinandertreffen von Free Jazz, experimenteller Musik und Post-Rock in Chicago zwischen 1992 und 2002.
In eigener Sache:
Bevor Anfang Mai vom Berliner Senat die Lockerung der Korona-Einschränkungen beschlossen wurde, hatten wir entschieden, die für Juni geplanten Konzerte nach hinten zu verschieben.
Einige Zuwendungen und Genehmigungen konnten erst mit der Möglichkeit zur Realisierung unserer Freiluftveranstaltungen bearbeitet werden, Entscheidungen zu Projektanträgen wurden auf Grund der Einschränkungsmaßnahmen verspätet getroffen so dass es an Planungssicherheit mangelte.
Nicht alle Förderanträge wurden vollumfänglich genehmigt. So fehlen z. B. Mittel für die Videoaufzeichnung der Konzerte. Zusatzkosten, die sich aus den Hygienemaßnahmen ergeben, waren natürlich in unseren Projektanträgen nicht berücksichtigt.
Trotzdem haben wir das Programm nicht reduziert und wollen den Musizierenden die Möglichkeit bieten, Ihren Auftritt zu „Jazz am Kaisersteg“ auch dieses Jahr im Weltgewebe als Video zu veröffentlichen und dem Publikum eine interessante Jazz-Palette bieten.
Zur Schließung von Finanzierungslücken bitten wir Euch zu den Konzerten um Spenden.
Wir hoffen, dass nach den gegenwärtigen Lockerungen der Kontakteinschränkungen, die Ausbreitungsrate des Virus nicht ansteigt und alle mit den Corona-Beschränkungen verantwortungsbewusst umgehen, so dass unsere Freiluft-Konzertreihe planmäßig stattfinden kann.
Vielen Dank an unsere Unterstützer: Der Senatsverwaltung für Kultur und Europa, der IG Jazz Berlin, dem Musikfonds e. V., dem Bezirksamtes Treptow-Köpenick, Fachbereich Kultur und Museum, dem Fachbereich Facility Management, der Bürgerstiftung Treptow-Köpenick, dem Zentrum für Demokratie Treptow-Köpenick, dem Jugendschiff ReMiLi – Projekt der Einhorn gGmbH, dem Projekt „Laib und Seele“ der Christuskirche Berlin-Oberschöneweide und den vielen ehrenamtlich engagierten Bürger_innen.
Ich wünsche uns schönes Wetter.
Wolf-P. „Assi“ Glöde, Vorsitzender Jazzkeller 69 e. V.
Donnerstag 14. Mai '20 Einlass: 20:00 Beginn: 20:30 - Jazzkeller 69 zu Gast in
AUFSTURZ [Oranienburgerstr. 67]
Berlin Jazz Composers Orchestra JayJayBeCe
Leitung Christof Griese
„Wenn ein Ensemble mehr ist als die Summe der Akteure, dann ist oft ein Chef mit Führungsqualitäten im Spiel. Fetzige Bläsersätze und knackige Rhythmen fegen Big Band Vorurteile swingend beiseite.“
~ Der Tagesspiegel
Das Berlin Jazz Composers Orchestra JayJayBeCe – ein etwas griffigeres Kürzel für JugendJazzBandCharlottenburg – wurde 1987 von Christof Griese an der Musikschule Charlottenburg, jetzt City West von Berlin gegründet.
Das einzigartige Konzept – junge MusikerInnen spielen ausschließlich Kompositionen Berliner Komponisten – führte zu Einladungen auf Festivals und zu Wettbewerben in Berlin, London-Lewisham, Norwich, Cardiff, Eindhoven, Kopenhagen, Leipzig, Nürnberg, Bingen, Dresden, Mexiko-Stadt, Stuttgart und Hoofddorp.
Bei der Bundesbegegnung „Jugend jazzt“ gewann JayJayBeCe 2010 als einzige Big Band gleich zwei Preise: den renommierten Skoda Jazz Preis (mit Dozenten eigener Wahl) und den Sonderpreis der Union Deutscher Jazzmusiker für die Interpretation eines zeitgenössischen Werkes.
2014″ in Stuttgart wurde der Förderpreis des Landes Baden-Württemberg gewonnen.
Beim Meer Jazz Festival in Hoofddorp Harlemermeer NL konnte JayJayBeCe den International Big Band Concours 2012 als „First Class First Prize Winner“ und 2013 als „Top Class First Prize Winner“ beenden.
Im Mai 2014 wurde die Bigband dort „Top Class Second Prize Winner“.
Seit 1998 tritt JayJayBeCe monatlich in der Konzertreihe des Jazzkeller 69 e.V. auf. Diese regelmäßigen Konzerte tragen wesentlich zu den Erfolgen der Band bei.
HOLZ
Paul Engelmann – alto, sopran / Aaron Klenke, Andres Reifgerst – tenor / Yannic Rösch – bariton
BLECH
Tobias Knebel , Elina Dalewski, Juri Bell – trumpet / Simeon Prause, Philipp Domke, Jan Uwe Zabel – trombone / Milena Mette – tuba
RHYTHMUS
Ettore Marangon – guitar / Ron Fabian – piano/ Pelle Buschmann – bass / Tobias Heise – drums