Archiv 2023
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Sonntag 24. September '23 Einlass: 15:00 Beginn: 15:30 - Jazzkeller 69 zu Gast in
Industriesalon Schöneweide [Reinbeckstr. 9, 12459 Berlin-Schöneweide]
„Jazz-Clubs in der DDR“
Podiumsdiskussion mit Konzert
Die DDR war ein „Jazzland“.
Ob im privaten Jazzclub in Wurzen, im Kreiskulturhaus in Berlin-Karlshorst oder beim Festival in Peitz: Die Jazzszene in der DDR war lebendig, vielfältig und bunt.
Improvisierung und Spontanität prägten auch in der piefigen DDR die Jazzkonzerte, denn hier gaben sich die internationalen Stars der Szene die Klinke in die Hand.
Der auf den Konzerten musikalisch und individuell ausgelebte Eigensinn war im normierten sozialistischen Alltag nicht gern gesehen und wer sich Freiräume fernab der staatlichen Ideologie schuf, geriet ins Visier der Staatssicherheit.
Dennoch waren trotz der gemeinsamen Leidenschaft für den Jazz die Bedingungen für Veranstalter, Fans und Musiker unterschiedlich und jeder Beteiligte erzählt seine eigene Geschichte über das „Jazzland“ DDR.
Im Gespräch:
Klaus Ahrens
AG Jazz Greifswald (Eldenaer Jazzevenings in der Klosterruine), AG Jazz Brandenburg/Havel, Jazzclub Berlin
Ulli Blobel
Jazzwerkstatt Berlin-Brandenburg. Gesellschaft zur Förderung von Kunst und Kultur gUG, Autor und Herausgeber von „Woodstock am Karpfenteich. Die Jazzwerkstatt Peitz“ Vol. 1 und 2.
Michael Kupzok
Jazzklub 725, Autor der Graphic Novel „Jazzklub 725 – Der Jazzklub Wurzen 1978-1985“
Beate Fahrnländer
Illustratorin und Co-Autorin der Graphic Novel „Jazzklub 725 – Der Jazzklub Wurzen 1978-1985“
Moderation: Ulf Drechsel, Musikjournalist (Berlin)
Musik: Conny Bauer – trombone / Rieko Okuda – piano / Willi Kellers – drums
Vor Ort findet ein Verkauf der Graphic Novel „Der Jazzklub Wurzen 1978 –1985“ statt.
Eine Veranstaltung der Robert-Havemann-Gesellschaft e.V. in Zusammenarbeit mit dem Jazzkeller 69 e.V.
Eintritt frei
Samstag 23. September '23 - Konzerthinweis - 20 Uhr:
Peppi Guggenheim [Weichselstr. 7 12043 Berlin, U-Bhf. Neukölln]
oneblockwest
Thomas Borgmann – reeds, flute
Vinicius Cajado – bass
Joe Hertenstein – drums
Saxophon trifft Drums trifft Bass – und das mit aller Wucht. In langen, häufig fließenden Stücken erschaffen Thomas Borgmann, Vinicius Cajado und Joe Hertenstein eine Musik, die sich zwischen lyrisch friedlichen und ekstatischen Phasen, zwischen weiträumigem und dichtem Spiel hin und her bewegt.
Thomas Borgmann, Gründer des Quartetts Ruf Der Heimat, „ist eigentlich ein Konservativer. Er gehört zum engen Kreis einer Nachfolgegeneration, die das Erbe derer bewahrt, die in den sechziger Jahren, inspiriert von Ornette Coleman, Don Cherry und anderen, radikale Wendungen im Jazz forderten und durchsetzten und mit dieser Haltung noch lange nicht am Ende sind“ (Eric Mandel).
Seine langjährige Trioarbeit mit Wilber Morris & Denis Charles und (nach Charles‘ Tod) Reggie Nicholson ‚BMN‘, sowie seine vielfältigen Kollaborationen mit Musikern wie Borah Bergman, William Parker, Peter Brötzmann, Roy Campbell, Thurston Moore und vielen anderen sind auf CD‘s & LP‘s umfangreich dokumentiert und auf zahlreichen internationalen Festivals präsentiert worden. Thomas arbeitet derzeit auch mit Willi Kellers im Trio Boom Box und Keys & Screws zusammen.
Vinicius Cajado ist ein Musiker, der keine Grenzen zwischen den Stilen kennt. Aufgewachsen in São Paulo, Brasilien, hat sein einzigartiger Zugang zum Bass dazu geführt, dass er beim Wettbewerb der International Society of Bassists (Prag, Tschechische Republik) einen Jazz Performance Award mit zusätzlichen Auszeichnungen für das kreativste und einzigartigste Spiel gewonnen hat.
Sein Debüt–Soloalbum für Kontrabass „Monu„ wurde von „The New York City Jazz Record“ als „Best of the year 2021″ nominiert. Vinicius ist auf vielen Festivals und renommierten Veranstaltungsorten aufgetreten, darunter das Jazzfestival Saalfelden, das Lincoln Center NYC, der Musikverein Wien, The Kitchen NYC, um nur einige zu nennen.
Auf dem Artacts Festival 2023 spielte er im Duo mit Joelle Leandre.
Joe Hertenstein ist ein deutscher Jazz–Schlagzeuger. Er studierte zunächst Musik in München, Rotterdam, Berlin und Köln. Im Jahr 2007 zog er nach New York City, wo er am Queens College einen Master of Arts im Studiengang Jazz Studies erwarb.
Er hat unter anderem mit Musikern wie Kenny Werner, Chris Potter, Tristan Honsinger, Mat Maneri und Karl Berger gespielt. Er hat gerade die dritte Aufnahme des Trio Remedy mit Joe Fonda & Thomas Heberer fertiggestellt.
Sein Trio mit Greg Cohen & Michael Moore wurde als „Bestes Live–Album des Jahres 2022″ von „The New York City Jazz Record“ nominiert.
„Während meiner Aufenthalte in New York wusste ich immer, wann ich ‚onblockwest‚ sagen musste, wenn ich spätabends mit dem Taxi nach Willamsburg kam.“~ thomas borgmann
thomasborgmann.de
viniciuscajado.com
joehertenstein.com
Samstag 23. September '23 - Jazzkeller 69 päsentiert - 16 Uhr:
Alte Kita [Hasselwerderstraße 22A]
Jazz am Kaisersteg - draußen & gratis
The Dorf
Marie Daniels – vocals / Oona Kastner – vocals, keyboards / Martin Verborg – violin / Ludger Schmidt – cello / Maria Trautmann, Moritz Anthes, Adrian Prost – trombone / Markus Türk – trumpet / Florian Walter – woodwinds / Shabnam Parvaresh – clarinet / Serge Corteyn, Christian Hammer, Raissa Mehner – guitars / Oliver Siegel – synthesizer / Gilda Razani – theremin/ Achim Zepezauer – electronics / Stefan Kirchhoff – prepared guitar / Johannes Nebel – basses / Marvin Blamberg, Simon Camatta – drums
Jan Klare – air movement
Den Saisonabschluss bildet niemand Geringeres als das Avantgarde-Jazz-Bigband-Kollektiv The Dorf, ein überdimensionales Ruhrgebiet-Musik-Kollektiv unter der Leitung von Saxophonist Jan Klare.
Als die Gruppe letztes Jahr auftrat, hatte sie 25 Mitglieder. Dieses Jahr wird die Zahl dieselbe sein, aber die Gesichter wohl andere, da die Gruppe so funktioniert, dass von den etwa 80 Musikerinnen bzw. Musikern im Kollektiv die Konzerte auf je maximal 25 begrenzt sind.
Es gibt viele Möglichkeiten für musikalisches Chaos – im positiven Sinne! – mit einer Gruppe dieser Größe und die Musikerinnen und Musiker scheuen sich nicht davor. Wie auf ihrer Website zu lesen ist, verbindet The Dorf Krautrock, utopische Beats, Noise mit Jazz, Improvisation, Punk und neuer Musik.
Diese wilde Combo macht jeden Auftritt fesselnd und dynamisch – es kann sogar ganz schön laut werden!
Eine Tour durch ihre Diskographie offenbart die Tiefe und Breite der Musik der Gruppe, angefangen bei den rockigen Big-Band-Sounds ihrer ersten Alben über lärmgeladene Epen bis hin zu einem Konzeptalbum, in dem eine KI zum Leben erweckt wird, über ein 46-minütiges Drohnenstück bis hin zu ihrem neuesten Werk, einem „Hörspiel für einen schlechten Detektiv“.
thedorf.net
Donnerstag 21. September '23 - Konzerthinweis - 19:30 Uhr:
Alte Kita [Hasselwerderstraße 22A]
KulturSommer Alte Kita - draußen & gratis
Berlin Jazz Composers Orchestra JayJayBeCe
DIRECTION
Christof Griese
REEDS
Felix Broman – alto, sopran / Carolin Fröhlich – alto / Lara Sosalla Serodio, Marie-A. Schwebe – tenor / Georg Nürnberger – bariton
BRASS
Donat Kubrinski, Elina Dalewski, Juri Bell – trumpet / Laszlo Griese, Jonathan Zielke, Jan Uwe Zabel, Yannic Rösch-Pasitka – trombone
RHYTHM
Linda Hunger – guitar / Adrian Mücke – piano / Roland Jurisch – bass / Leon Griese – drums
„Wenn ein Ensemble mehr ist als die Summe der Akteure, dann ist oft ein Chef mit Führungsqualitäten im Spiel. Fetzige Bläsersätze und knackige Rhythmen fegen Big Band Vorurteile swingend beiseite.“ ~ Tagesspiegel
Der auf den ersten Blick etwas merkwürdige Name JayJayBeCe steht für „Jugend Jazz Band Charlottenburg“.
1987 wurde das Berlin Jazz Composers Orchestra von Christof Griese an der Musikschule Charlottenburg (Mittlerweile heißt sie Musikschule City West.) gegründet.
Das Konzept der Bigband sieht vor, dass junge Musikerinnen und Musiker ausschließlich Kompositionen von Berliner Komponistinnen bzw. Komponisten spielen.
Das ist ziemlich einzigartig. Alsbald folgten Einladungen zu Festivals und Wettbewerben in Berlin, London-Lewisham, Norwich, Cardiff, Eindhoven, Kopenhagen, Leipzig, Mexiko und vielen anderen Städten.
www.saxart.de/jay-jay-be-ce
Montag 18. September '23 Einlass: 19:30 Beginn: 20:00 - Jazzkeller 69 zu Gast in
Kühlspot Social Club [Lehderstrasse 74-79, 13086 Berlin-Weissensee]
Jazzkeller 69-Jam * Freebop/No Standards

Foto: Jean-M.-Laffitau
directed by
Martial Frenzel + Assi
Opener:
Antti Virtaranta – bass
Henrik Walsdorff – alto sax
Martial Frenzel – drums, percussion
Backline: Schiedemayer Flügel; Sonor AQ2 -Drum-Set ohne Becken; Gitarren Amp: Yamaha GI00-212ii; Roland Jazz Chorus JC-120, Hughes & Kettner ATS Sixty; Bass-Amp: Laney Linebacker 65
» Ende ca. 22:30 Uhr, Eintragng in die Sessionlste bis 21 Uhr
» Eintritt 5 € – Gilt als Getränkebon für Einsteiger bei Session
Sonntag 17. September '23 Einlass: 15:00 Beginn: 15:30 - Jazzkeller 69 zu Gast in
Industriesalon Schöneweide [Reinbeckstr. 9, 12459 Berlin-Schöneweide]
Berlin Jazz Composers Orchestra JayJayBeCe
Jubiläumskonzert mit aktuellen und ehemaligen Mitwirkenden
Konzert im Rahmen 100 Jahre Musikschule City West
35 Jahre JayJayBeCe und 25 Jahre Kooperation mit dem Jazzkeller 69 e.V.

Foto: Johannes Wogram
DIRECTION Christof Griese
Aktuelle Besetzung
REEDS
Felix Broman – alto, sopran / Carolin Fröhlich – alto / Lara Sosalla Serodio, Marie-A. Schwebe – tenor / Yannic Rösch-Pasitka – bariton
BRASS
Donat Kubrinski, Elina Dalewski, Juri Bell – trumpet / Tito Lopez, Jonathan Zielke, Jan Uwe Zabel – trombone
RHYTHM
Linda Hunger – guitar / Adrian Mücke – piano / Roland Jurisch – bass / Tobias Heise – drums
Ehemalige aus 35 Jahren
REEDS
Sidney Pfnür, Oliver Fox – alto / Nils Feldmann, Henrik Baumgarten, Birgitta Flick – tenor / Elli Sooß – bariton
BRASS
Damian Probiesch, Donat Kubrinski, Frida Beck, David Heiß – trumpet / Laszlo Griese, Stefan Gocht, Jan Uwe Zabel – trombone / Janni Struzyk – Tuba / Henning Lieske – Sousaphon
RHYTHM
Sungjun Ko, Christian Kühn – guitar / Kenneth Berkel, Jonathan Morgenstern, Clemens Süssenbach – piano / Paul Lapp, Robert Teigeler, Alexander Will – bass / André Seidel, Leon Griese – drums
Die Big Band der Musikschule City West, das Berlin Jazz Composers Orchestra JayJayBeCe, feiert sein 35jähriges Jubiläum.
Die JugendJazzBandCharlottenburg (JayJayBeCe) unter der Leitung von Christof Griese spielt exklusiv Kompositionen von Berliner Jazzmusikerinnen und Jazzmusikern – daher der Name „Berlin Jazz Composers Orchestra“ – und hat sein Repertoire von über 80 Kompositionen inzwischen auf 8 CD‘s beim BIT-Musikverlag Berlin veröffentlicht.
In den 35 Jahren hat die Big Band viele Preise gewonnen: vom 3. Preis beim Europäischen Big Band Wettbewerb 1988 in Berlin über den 1. Preis beim Deutschen Orchesterwettbewerb 1992, den Skoda Jazzpreis 2010 und viermal beim IBBC, dem Internationalen Big Band Wettbewerb Meerjazz in Hoofddorp bei Amsterdam (2012, 2013, 2014 und 2015).
Eingeladen wurde JayJayBeCe zu Festivals in Eindhoven, Lewisham, Kopenhagen, Amsterdam, Leipzig, Nürnberg, Mexico City und Istanbul, wo die Big Band das Land Berlin 2019 beim Jubiläum der 30jährigen Städtepartnerschaft Istanbul-Berlin vertreten hat und Open Air vor 2000 Zuschauerinnen und Zuschauern mit standing ovations gefeiert wurde.
JJBC Journal zum 35jährigen Jubiläum (PDF)
Eintritt frei, Spenden erbeten.
Samstag 9. September '23 - Konzerthinweis - 16:00
Industriesalon Schöneweide [Reinbeckstr. 9, 12459 Berlin-Schöneweide]
Tag des offenen Denkmals / Ausstellung & Konzert

Foto: Ian Stenhouse
„IN LINEARTRÄUMEN“
Musik: Das Chewbaka Debakel
Edith Steyer – alto sax
Declan Forde – piano
Maike Hilbig – bass
Martial Frenzel – drums
Inspiriert von John Carpenters fantasmagorischer Manie seine Filme mit Synthesizer Sounds der außerirdischen achtziger Jahre zu untermalen agiert das Ensemble mit Witz und Fingerspitzengefühl und bezieht sich auf Themen wie moderne Industrialisierung und die Dystopie der heutigen Zeit.
So wie Ijon Tichy schreiten die Musikanten durch ferne Galaxien und zeichnen auf ihrer Odysse im Weltraum Klanglandschaften die Stanislaw Lems Sterntagebüchern in nichts nachstehen.
Eine kleine düstere Note Phase 4, etwas Krieg der Welten und eine finstere Kadenz für ein Roboter Märchen und schon ist das musikalische Science Fiction Buffet angerichtet; man vermeide bitte zu viel Star Wars zu nehmen , das könnte bei Überdosierung im Kitsch ausarten und im sensiblen Ohr das 2076 entdeckte Tele Tubbie Syndrom auslösen. Komponierte und Improvisierte Musik der dritten Art.
Kommen Sie mit ins Jahr 1961 und starten Sie mit uns einen Flug zum Mond. Seit über sechs Jahrzehnten begeistern und faszinieren die Science-Fiction-Abenteuer von Perry Rhodan Generationen von Lesern.
Legendär wurden damit auch die ausgefeilten Risszeichnungen, die detailgenau Raumschiffe und andere technische Innovationen abbilden.
Die Risszeichnungen sind angelehnt an technische Zeichnungen der Gegenwart ohne auf physikalische, wissenschaftliche Erkenntnisse Rücksicht zu nehmen.
Die Ausstellung wird am 9. September 2023 eröffnet und ist bis zum 28. Oktober bei freiem Eintritt zu sehen.
Der Industriesalon zeigt in seiner Dauerausstellung die Technik einer noch greifbaren Vergangenheit.
Die Röhrentechnologie ist abgelöst durch Mikrochips. Im Kontrast zu den Risszeichnungen, zur Technologie einer ferne Zukunft, entsteht ein Spannungsfeld, dass Fragen nach den Möglichkeiten und Gefahren technischer Entwicklung aufwirft. Die Risszeichnungen werden im Original gezeigt.
www.industriesalon.de/das-perry-rhodan-system
Alle weiteren Infos zum Denkmaltag 2023
Samstag 26. August '23 - Jazzkeller 69 päsentiert - 16 Uhr:
Alte Kita [Hasselwerderstraße 22A]
Jazz am Kaisersteg - draußen & gratis
Philipp Rumsch Ensemble

Foto: Jennifer Ressel
Vincent Hahn – trumpet, flugelhorn | Asger Nissen – alto sax | Johannes Moritz – clarinet, bass clarinet | Georg Demel – trombone | Franziska Ludwig – cello | Volker Heuken – vibraphone | Markus Rom – guitar | Christian Dähne – bass guitar | Tobias Fröhlich – bass | Maximilian Stadtfeld – drums | Philipp Rumsch – synthesizer, electronics, direction | Nico Teichmann – audio engineering
Das Leipziger Philipp Rumsch Ensemble ist eine agile Großgruppe, die die klanglich strukturierten Ideen des namensgebenden Komponisten und Keyboarders Philipp Rumsch zum Leben erweckt.
Die zwölfköpfige Gruppe mit einem spannenden Querschnitt aufstrebender Musikerinnen und Musiker aus Berlin, Leipzig, Dresden und Weimar hat eine unheimliche Fähigkeit, elektronische Musik in fein komponierte Sätze zu integrieren, die sowohl herb als auch ausgeschmückt sein können.
Ihr 2020 erschienenes Album „µ: of fear x discernment“ ist ein fesselndes Statement, das Musik enthält, die von Looping-Minimalismus über Kammerjazz-Stücke mit sich sanft entfaltenden Melodien bis hin zu Elektro-Pop und sogar etwas Avantgarde-Klassik reicht.
Texte, gesungen und gesprochen, die von Sängern mit elektronischen Effekten und Samples eingebracht werden, berühren Themen wie Sorge, Angst und Unsicherheit.
Eine Folge-EP aus dem Jahr 2022 „µ: of transfiguration x response“ schlägt oft einen minimalistischen, höchst elektronischen Ton an und besteht aus neu interpretierten Werken aktueller Berliner und Leipziger Komponistinnen und Komponisten aus der elektroakustischen Musikwelt. Bei Jazz am Kaisersteg wird die Gruppe ein neues Musikprogramm präsentieren.
www.philipprumsch.com
GULFH of Berlin
Antje Messerschmidt – violin, viola
Gerhard Gschlößl – trombone, sousaphon
Gebhard Ullmann – tenor sax, bass clarinet
Johannes Fink – cello, cello bass
Jan Leipnitz – drums
Michael Haves – analog live electronics
Die Gruppe wurde Anfang der 2010er Jahre als Quartett von dem Holzbläser Gebhard Ullmann zusammen mit den Berlinern Johannes Fink, Jan Leipnitz und Gerhard Gschlößl gegründet.
Jeder Musiker brachte seine eigene, einzigartige improvisatorische Herangehensweise sowie den Anfangsbuchstaben des Nachnamens für den Namen der Band ein, daher GULF of Berlin.
Die Gruppe wächst jedoch weiter. 2021 wurde das H hinzugefügt, als Michael Haves hinzukam, was der Musik ein neues elektronisches Zufallselement gibt.
Bei einem Release-Konzert für das 2021er ESP-Disc Album der Band trat dann die Geigerin Antje Messerschmidt der Gruppe auf der Bühne bei und verstärkte die akustische Seite des heutigen Sextetts.
Werden sie GLUMFH von Berlin? Nun, auch wenn der Name noch etwas Arbeit benötigt, hofft man doch darauf, denn die Kombination aus akustischen Instrumenten und elektronischer Bearbeitung, weiter ausgebaut durch den Einsatz von Einzeleffekten (zum Beispiel wird das Cello zeitweise zu einem völlig neuen Instrument), drängt diese Gruppe in aufregende neue Richtungen.
Man weiß nie, wohin sie geht, ein Groove zum Mitnicken kann sich in ein Durcheinander elektronischer Rückkopplungen verwandeln und während die Grenzen des melodischen Zusammenspiels getestet werden, gibt es nie einen langweiligen Moment.
gulfh-of-berlin.html
Samstag 12. August '23 - Jazzkeller 69 päsentiert - 16 Uhr:
Alte Kita [Hasselwerderstraße 22A]
Jazz am Kaisersteg - draußen & gratis
Kellen Mills TRYON

Foto: Cristina Marx
Erik Leuthäuser – voice
Jonathon Lindhorst – tenor sax
Peter Van Huffel – baritone sax
Jonathon Haffner – alto sax
Ruben Bernges – guitar
Olga Reznichenko – piano
Kellen Mills – bass
Quentin Cholet – drums
Kellen Mills, der früher in Seattle lebte, war Songwriter und Bassist der genreverwischenden Progressive-Rock-Band „Alex‘s Hand“.
Jetzt, in Berlin ansässig, veröffentlichte er kürzlich „Läutering“, das Werk eines großen Ensembles namens TRYON, das auf seinen früheren musikalischen Projekten aufbaut.
Die Aufnahme mit 16 Musikerinnen bzw. Musikern, darunter drei Sängerinnen, kann als progressiv, avantgardistisch, rockig und sogar ein bisschen Pop bezeichnet werden. Inspiriert einerseits von der ikonoklastischen Arbeit von Frank Zappa, die man in den Akimbo-Melodien, sozialbewussten Texten und der reichen Vielfalt an Musikstilen hören kann, bezieht Mills auch Einflüsse von modernen Komponisten wie Strawinsky, Ligeti, Bartok und Schönberg ein.
Für die Open-Air-Bühne hat Mills die Band auf einen Kern aus überwiegend in Berlin ansässigen Musikerinnen und Musikern mit einem Sänger halbiert, aber bei einer so dynamischen Gruppe von Musikern hat dies seine reiche musikalische Vision sicherlich nicht eingeengt.
Bringen Sie offene Ohren mit zum Kaisersteg und lassen Sie Ihre Erwartungen zu Hause.
https://www.babyblaue-seiten.de/index.php?content=review&albumId=20477
Duo Wogram | Sachse

Foto: Corinne Haechler
Nils Wogram – trombone
Joe Sachse – guitar
Obwohl Nils Wogram und Joe Sachse etwa ein Vierteljahrhundert auseinander und in verschiedenen Ländern geboren wurden, überbrückt ihre musikalische Verbindung mühelos alle Gräben.
Ihre Musikstile sind sehr unterschiedlich und doch sind sie hervorragend kompatibel: Wogram ist weltgewandt und geschliffen, während Sachse eine raue Grobkantigkeit mitbringt.
Beide sind charismatische Spieler und zusammen sind sie geradezu magnetisch anziehend.
Ihre jüngste Aufnahme „Freies Geröll“ ist ein Nachfolger ihres Live-Albums „Free and Tremendous“ von 2013, ein Studioalbum mit einer reichen Auswahl an Musikstilen (Flamenco-Rhythmen, freies Spiel, Jazz, Blues und mehr), sorgfältig konstruierten Duetten und eigenwilligen rhythmischen Techniken von Sachse, die ihn auch als Rhythmusgruppe agieren lassen.
joe-sachse-nils-wogram-duo/freies-geröll
Samstag 29. Juli '23 - Jazzkeller 69 päsentiert - 16 Uhr:
Alte Kita [Hasselwerderstraße 22A]
Jazz am Kaisersteg - draußen & gratis
MULLET+
Charly Birkenhauer – vibraphone
Hilary Jeffery – trombone
Tobias Delius – tenor sax, clarinet
Antonio Borghini – bass
Tony Buck – drums
Auf Englisch ist „mullet“ der klassische VoKuHiLa-Haarschnitt und es ist auch ein Fisch, der in den Gewässern Europas verbreitet ist (Meeräsche, für die Wissbegierigen).
Als musikalisches Trio ist „Mullet“, sowohl einzigartig stilvoll wie der Haarschnitt, als auch frei beweglich wie der Fisch im offenen Meer.
Das Schimmern des Vibraphons, das Treiben der Posaune und die Unberechenbarkeit des Holzbläsers folgen keiner Definition. Wenn das Trio durch eine Rhythmusgruppe zur Plus-Version wächst, erweitert sich sowohl die Klangpalette als auch die musikalische Bandbreite.
Im Sommer 2020 interpretierte die erweiterte Gruppe am Kaisersteg die weitreichenden Kompositionen des niederländischen Pianistin Misha Mengelberg und in diesem Jahr kehrt die gleiche Besetzung auf die Bühne zurück, um einige der Mengelberg-Werke neu zu interpretieren und neue musikalische Gewässer zu erkunden, darunter Werke des frühen Avantgarde-Pianisten Herbie Nichols und des südafrikanischen Avantgarde-Flötisten und Saxophonisten Sean Bergin.
Mullet+ on Vimeo
Egg Shaped Orbit
Els Vandeweyer – vibraphone
Keisuke Matsuno – guitar
Almut Schlichting – bariton sax
Eine neue Band, eine neue Erfahrung. Mit der ungewöhnlichen Besetzung von Vibraphon, Gitarre und Saxophon sind die Möglichkeiten für musikalische Neuentdeckungen enorm.
Almut Schlichting ist dafür bekannt, dem Trio der Insomnia Brass Band mit ihrem resonanten Baritonsaxophon einen tiefen Groove zu verleihen, während Keisuke Matsumos effektgeladenes Gitarrenspiel Klangtexturen mit rockigen Improvisationsfähigkeiten mischt und Els Vandeweyers über „normale“ Spieltechniken hinausgehende Spielweise ihrem ausdrucksstarken Vibraphonsound eine ungewöhnliche perkussive Note verleihen.
Gemeinsam lässt sich das Trio von der „eiförmigen Umlaufbahn“ inspirieren, einer Form, die in allen Wissenschaften auftaucht, darunter Astronomie, Mathematik und Musiktheorie.
Aus einem wirbelnden Chaos heraus suchen sie stabile, pulsierende Strukturen aus ungewöhnlichen Rhythmen und Melodien.
almutschlichting.de/egg-shaped-orbit