Archiv 2018
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Montag 31. Dezember '18
Allen Freunden des Jazzkeller 69 e.V. ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins jazzige Jahr 2019.
Durch Mitgliedschaft in unserem Verein erhöhen sich unsere Eigenmittel und sichern die kontinuierliche Fortsetzung unserer Veranstaltungen.
Unterstützt die Berliner Jazz-Szene! Werdet Mitglieder im Jazzkeller 69 e.V.!
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Freitag 28. Dezember '18 Einlass: 21:00 Beginn: 21:30 - jazzkeller 69 stellt vor
AUFSTURZ [Oranienburgerstr. 67]
Mosaik – Silke Eberhard and friends
Silke Eberhard – alto sax, clarinet, bass clarinet
Jan Roder – bass
featuring:
Gerhard Gschlößl – trombone
Nikolaus Neuser – trumpet
Ulrich Gumpert – piano
Yorgos Dimitriadis – drums
Bert Noglik schreibt zum aktuellen Album des Silke Eberhard Trios: “Es gleicht einer Einladung in das imaginäre Gasthaus, einen Ort, an dem die moderne Jazztradition im Raum schwebt und im gemeinschaftlichen Spiel neu ausgeformt wird. Dabei sind die Fenster weit geöffnet, so dass sich bei allen Reminiszenzen an die Geschichte dieser Musik ein beglückendes Gefühl von Freiheit einstellt.“
Wir haben Silke gebeten, zwischen den Feiertagen Gäste dazu zuladen. Mosaikartig werden die Besetzungen wechseln und spannende Beziehungsgeflechte weben und miteinander, wie auch solistisch, vielfältige sehr eigen und zugleich vertraut anmutet Klänge flechten.
Dienstag 18. Dezember '18
Wir trauern um Jochen Gleichmann
Sein Begräbnis findet heute um 11 Uhr in Rahnsdorf statt
Der Trompeter Jochen Gleichmann verstarb am 28.11. 2018 nach kurzer schwerer Krankheit in Berlin.
Er wurde 1941 in Stützerbach (Thüringen) geboren.
Jochen Gleichmann begann seine musikalische Karriere Mitte der Sechziger Jahre, zuerst in der Rockmusik (Modern Soul Band, SOK), danach in den Siebziger Jahren in der Jazzszene (Klaus Lenz Big Band, Uschi Brüning) und später in verschiedenen Workshop-Bands (Uli Gumpert Workshop Band, Nationales Jazzorchester der DDR, I, II, III).
Seit ihrer Gründung war er Mitglied der Hannes Zerbe Blechband, mit der er bei internationalen Festivals auftrat.
1996 engagierte ihn der Trompeter und Komponist Paul Schwingenschlögl für sein neu gegründetes Ensemble „African Chase Experience“, das bei vielen renommierten Jazz- Festivals auftrat.
In dieser Band spielte Gleichmann nicht nur im dreistimmigen Trompeten-Bläsersatz, sondern konnte auch sein solistisches Können auf der Trompete, dem Flügelhorn und der Mundharmonika zeigen.
Sonntag 16. Dezember '18 Einlass: 15:00 Beginn: 15:30 - Jazzkeller 69 zu Gast in
Industriesalon Schöneweide [Reinbeckstr. 9, 12459 Berlin-Schöneweide]
Where’s Africa
Omri Ziegele – sax, uzbek flute, voice
Yves Theiler – piano, reed organ, melodica, voice
Dario Sisera – drums, percussion
Dieses Trio ist die Fortsetzung der ehrwürdigen ersten Ausgabe, die Omri Ziegele zusammen mit Irène Schweizer und Makaya Ntshoko 2007 gegründet hatte.
Das Trio hat sich allem Südlichen verschrieben; dem Rhythmischen, Schweisstreibenden, Jubelnden, Ekstatischen.
Das Repertoire umfasst von fröhlicher südafrikanischer Kwelamusik bis zu eigenen liedhaften Stücken vieles, was im Geiste der menschlichen Ursprungssprache geschrieben wird; und alle drei Musiker sind furiose Improvisatoren, die die Vorlagen weit über den Rand dessen hinauskatapultieren, was man landläufig unter braven Leuten kennt – eine flammende Ansprache an Herz & Nieren — Und hüpfende Beine!
omriziegele.ch/Video
Podiumsgespräche Musik und Gesellschaft:
Ist Africa ein Ort? Mitten in Zürich lag in den 60er Jahren Afrika. Genauer: das Café Africana, das in der ordentlichen deutschschweizer Stadt ein Anlaufpunkt für Migranten aus dem Süden war.
Zum Beispiel für die aus Südafrika exilierten Abdullah Ibrahim, Makaya Ntshoko und Johnny Gertzke, die dort als „Dollar Brand Trio“ auftraten und eine wichtige Inspirationsquelle für die Befreiung des Jazz in Europa wurden. Die Pianistin Irene Schweizer etwa war dort ebenso Stammgast.
Omri Ziegele gehört zur zweiten Generation der Schweizer Jazzmusiker, hat lange im Irene Schweizer Trio gespielt, und geht mit dem eigenen Trio „Where is Africa?“ der Frage nach, was Afrika ausmacht: die GPS-Koordinaten? Eine Hautfarbe? Eine (Ton-)Sprache?
Vor dem Konzert erzählt er im Gespräch mit „Assi“ Glöde von den Ergebnissen seiner Forschung.
Gespräch und Konzert wird gefördert mit Mitteln der Bundeszentrale für politische Bildung
Freitag 7. Dezember '18 Einlass: 21:00 Beginn: 21:30 - jazzkeller 69 stellt vor
AUFSTURZ [Oranienburgerstr. 67]
Mars Williams „An Ayler Xmas“
Mars Williams – saxes
Jaimie Branch – trumpet
Klaus Kugel – drums
Mark Tokar – bass
Knox Chandler – guitar, electronics
Eintrittskarten können ab sofort bei unseren Veranstaltungen erworben werden.
Mit seinem ausdrucksstarken Saxophonspiel entfesselte Ayler in den 1960er-Jahren die Free-Jazz-Bewegung. Seine vom Evangelium beeinflussten Themen passen perfekt zu weihnachtlichen Klassikern, so Mars Williams. Seit 2013 präsentiert er bekannte Weihnachtslieder im Geiste von Albert Ayler (1936-1970) in Chicago. Im vergangenen Jahr führte eine Tour das Projekt erstmalig durch ausgewählte europäische Städte. Idee der Tour ist es, vor Ort jeweils mit lokalen Musikern aufzutreten.
Klaus Kugel lebt zwar in Mecklenburg, aber bei den weitgereisten Kollegen ist das „lokal“ und dass Knox Chandler in Berlin lebt war für uns überraschend.
Auf einem Teil der Tour begleiten Williams, der nicht nur zum JAZZFEST BERLIN gefeierte Trompeterin Jaimie Branch und der ukrainische Bassit Mark Tokar. Er ist in seinem Land der profilierteste Musiker im Spannungsfeld Neue Musik, Improvisation und Jazz und spielt weltweit mit profilierten Vertretern der Szene.
Fränkische Nachrichten, Samstag, 01.12.2018
Donnerstag 6. Dezember '18 Einlass: 20:00 Beginn: 20:30 - Jazzkeller 69 zu Gast in
AUFSTURZ [Oranienburgerstr. 67]
Berlin Jazz Composers Orchestra JayJayBeCe
Leitung Christof Griese
„Wenn ein Ensemble mehr ist als die Summe der Akteure, dann ist oft ein Chef mit Führungsqualitäten im Spiel. Fetzige Bläsersätze und knackige Rhythmen fegen Big Band Vorurteile swingend beiseite.“
~ Der Tagesspiegel
Das Berlin Jazz Composers Orchestra JayJayBeCe – ein etwas griffigeres Kürzel für JugendJazzBandCharlottenburg – wurde 1987 von Christof Griese an der Musikschule Charlottenburg, jetzt City West von Berlin gegründet.
Das einzigartige Konzept – junge MusikerInnen spielen ausschließlich Kompositionen Berliner Komponisten – führte zu Einladungen auf Festivals und zu Wettbewerben in Berlin, London-Lewisham, Norwich, Cardiff, Eindhoven, Kopenhagen, Leipzig, Nürnberg, Bingen, Dresden, Mexiko-Stadt, Stuttgart und Hoofddorp.
Bei der Bundesbegegnung „Jugend jazzt“ gewann JayJayBeCe 2010 als einzige Big Band gleich zwei Preise: den renommierten Skoda Jazz Preis (mit Dozenten eigener Wahl) und den Sonderpreis der Union Deutscher Jazzmusiker für die Interpretation eines zeitgenössischen Werkes.
2014″ in Stuttgart wurde der Förderpreis des Landes Baden-Württemberg gewonnen.
Beim Meer Jazz Festival in Hoofddorp Harlemermeer NL konnte JayJayBeCe den International Big Band Concours 2012 als „First Class First Prize Winner“ und 2013 als „Top Class First Prize Winner“ beenden.
Im Mai 2014 wurde die Bigband dort „Top Class Second Prize Winner“.
Seit 1998 tritt JayJayBeCe monatlich in der Konzertreihe des Jazzkeller 69 e.V. auf. Diese regelmäßigen Konzerte tragen wesentlich zu den Erfolgen der Band bei.
HOLZ
Elena Peiritsch, Sebastian Lange – alto sax Aaron Klenke, Anton Kowalski – tenor sax / Yannic Rösch – bariton sax, bass clarinet
BLECH
Tobias Knebel, Eline Dalewski, Lina-Marie Batteux, Frederik Schröder – trumpets
Simeon Prause, Laszlo Griese, Jan Ole Zabel, – trombone / Alicia Sayell – tuba
RHYTMUS
Jakob Reisener – piano / Ettore Marangon – guitar / Per Moritz Buschmann – bass / Heinrich Eißmann – drums
Dienstag 4. Dezember '18 Einlass: 20:00 Beginn: 20:30 - Jazzkeller 69 zu Gast in
AUFSTURZ [Oranienburgerstr. 67]
Aufsturz-Jam Freebop / No Standards
directed by Willi Kellers
opening guests:
Theo Jörgensmann – clarinet
Marion Ruault – bass
weitere Anwesende (nach dem Alphabet):
Akira Ando, bass
Manfred Bluhm, drums
Sascha Bauss, trumpet
Julian Datta, banjo
Martial Frenzel, drums
Johann Gottschling, drums
Valentin Hartel, drums
Julian Hennel, trumpet
Bodo Kotsch, bass
Shingo Masuda, kanun
Matthias Meichsner, piano
Ed Montgomery, tenor sax
Lothar Ohlmeier, clarinet
Izumi Ose, vocal
Christian Paczkowski, guitar
Anaïs Poulet, dance
Julie Sassoon, piano
Gina Schulte am Hülse, vocal
Willy Springer, alto sax
Jerry-O. Trog, bass guitar
Rainer Wentz, clarinet
Verlauf:
1. Sacha Bauss / Johann Gottschling / Julian Datta
2. Christian Paczkowski / Martial Frenzel / Akira Ando
3. Marion Ruault / Willy Springer / Julian Hennel / Ed Montgomery / Willi Kellers
4. Theo Jörgensmann / Rainer Wentz / Lothar Ohlmeier / Julie Sassoon
5. Marion Ruault / Gina Schulte am Hülse / Gina Schulte am Hülse / Izumi Ose
geplant, aber aus zeitlichen Gründen entfallen
6. Bodo Kotsch / Johann Gottschling / Jerry-O. Trog / Shingo Masuda
7. Matthias Meichsner / Valentin Martel
8. Manfred Bluhm / Julian Datta / Ed Montgomery
Backline: upright piano, bass amp, fender guitar amp, sonor drum set, no PA
Ende ca. 23:00 Uhr
Eintritt 5 € – Gilt als Getränkebon für Einsteiger bei Session
Samstag 1. Dezember '18 Einlass: 21:00 Beginn: 21:30 - jazzkeller 69 stellt vor
AUFSTURZ [Oranienburgerstr. 67]
Digital Primitives
Assif Tsahar – tenor sax, m’bira
Cooper-Moore – diddly-bo, mouth bow, fretless banjo (hand crafted instruments)
Chad Taylor – drums, m’bira
Wer eines ihrer Alben kennt oder sie in einem Internet-Video entdeckt hat, mag nach stilistischen Schubladen gesucht haben: Ist das noch Jazz?
Gelegentlich muss man solche Konzerte hören, um sich daran zu erinnern, was einen am Jazz im Kern interessiert: geerdete Musik – mit afrikanisch geprägtem Puls, mit aus dem Blues gesaugtem „Spirit“ und mit Kommunikation im Kollektiv gespielter Leidenschaft.
„Primitiv“ sind die Digital Primitives nur im besten Sinne. Bei Cooper Moores Instrumentarium ist es sichtbar: ein Bassbrett mit nur einer Saite, das selbst gebaute Banjo hat immerhin drei, was er daraus hervorlockt ist alles andere als primitiv.
Oder vielleicht doch: die Musik des Trios *ist* primitiv – im Sinne von „elementar“ – nicht der Zucker aus der Tüte, sondern das Zuckerohr.
Assif Tsahar, ein Israeli mit hörbar schwarzer Seele spielt sein Tenorsax ekstatisch und lässt sich von und mit Chad Taylor am Schlagzeug an- und mittreiben und der Flow dieser Beiden wird von Cooper Moore auf seinem Einfachst-Bass mit so viel Funk gewürzt, dass man sich fragt, warum es Bässe mit mehr Saiten überhaupt geben muss.
Die ruhige Seite des Trios ist zu hören, wenn Chad Tayor zur Kalimba greift oder Cooper Moore und Tsahar eine bewegende Ballade zu Ehren des Bassisten Peter Kowald mit Flöte und Saxophon spielen.
Aufs Essentielle reduziert sind auch die Botschaften, die Cooper Moore singt: von den Wurzeln des Jazz, von der Liebe (zwischen Mann und Mann, Frau und Frau und Frau und Mann) und zum Schluss die simple aber nicht falsche Erkenntnis „Happy to be alive“.
Konnte man sein, bei diesem denkwürdigen Abend in Keller des Jazzinstituts in Darmstadt.
~ Frank Schindelbeck
digital-primitives-lipsomuch-soul-searching
Samstag 1. Dezember '18
Wir trauern um Jochen Gleichmann
Der Trompeter Jochen Gleichmann verstarb am 28.11. 2018 nach kurzer schwerer Krankheit in Berlin.
Er wurde 1941 in Stützerbach (Thüringen) geboren.
Jochen Gleichmann begann seine musikalische Karriere Mitte der Sechziger Jahre, zuerst in der Rockmusik (Modern Soul Band, SOK), danach in den Siebziger Jahren in der Jazzszene (Klaus Lenz Big Band, Uschi Brüning) und später in verschiedenen Workshop-Bands (Uli Gumpert Workshop Band, Nationales Jazzorchester der DDR, I, II, III).
Seit ihrer Gründung war er Mitglied der Hannes Zerbe Blechband, mit der er bei internationalen Festivals auftrat.
1996 engagierte ihn der Trompeter und Komponist Paul Schwingenschlögl für sein neu gegründetes Ensemble „African Chase Experience“, das bei vielen renommierten Jazz- Festivals auftrat.
In dieser Band spielte Gleichmann nicht nur im dreistimmigen Trompeten-Bläsersatz, sondern konnte auch sein solistisches Können auf der Trompete, dem Flügelhorn und der Mundharmonika zeigen.
Sein Begräbnis findet am 18.12. um 11 Uhr in Rahnsdorf statt.
Freitag 30. November '18 Einlass: 21:00 Beginn: 21:30 - jazzkeller 69 stellt vor
AUFSTURZ [Oranienburgerstr. 67]
Two release concerts
Brom
Alexander Beierbach – saxophone
Jan Roder – bass
Christian Marien – drums
CD release „Cardboard Sea“ Tiger Moon Records
Die Versuchsanordnung ist schnell erklärt. In elementarer Besetzung spielt das Berliner Trio BROM seit 2010 eigene und freie Musik.
Als stoffliche Grundlage dafür dienen die offenen Kompositionen des Saxophonisten Alexander Beierbach – für ihn und seine Ko-Laboranten Jan Roder am Bass und Christian Marien am Schlagzeug Start- und Zielpunkte für brodelnde improvisatorische Reaktionsprozesse, großzügige Bögen und Klangexplosionen.
In der Musik des Trios BROM sind die komponierten und die improvisierten Anteile dicht verwoben. Das komponierte Ausgangsmaterial wird im Verlauf längerer Bögen immer wieder aufs Neue auseinander genommen und wieder zusammengesetzt oder auch in verschiedensten Kombinationen übereinander geschichtet.
Die Musik entwickelt sich bei jedem Konzert aus einem neuen Zusammenhang und in eine andere Richtung. So entstehen jedes Mal unterschiedlichste Ausgangspunkte sowohl für die Improvisationen der drei Musiker als auch für die Interpretation des komponierten Materials.
Im März 2013 erschien das CD-Debut des Trios auf gligg-records.
Die im Juli 2018 auf Tiger Moon Records veröffentlichte CD „Cardboard Sea“ dokumentiert die spannende Weiterentwicklung des Spielkonzepts und des Bandsounds dieses Ensembles.
www.tigermoonrecords.de
Die Hochstapler
Pierre Borel – alto sax
Louis Laurain – trumpet
Antonio Borghini – bass
Hannes Lingens – drums
CD/LP release „The Quick Brown Fox Jumps Over The Lazy Dog“ Umlaut Records
Nachdem sie ihr Debüt den Konzepten von Anthony Braxton und Ornette Coleman gewidmet und das kollektive Alter Ego Alvin P. Buckley als Mastermind ihres zweiten Albums erfunden hatten, haben Die Hochstapler mit ihrer dritten Veröffentlichung Alvin P. offiziell für tot erklärt, um zu einer Musik zu gelangen, die gänzlich ihre eigene ist. Kartenspiele, Alphabete und mathematische Strukturen, gesprochene und geschriebene Texte von Beckett bis Kerouac bilden die Grundlagen für einen radikal freien Diskurs.
Denn im Konzert ist alles offen, nie wird ein Stück oder Konzept genauso angewandt wie am Abend zuvor, keine Verabredung hat absolute Gültigkeit.
Die vier Musiker bewegen sich als unabhängige Akteure mit dem Kompass der Kreativität im Dickicht des Regelwerks, gemeinsam oder allein, souverän, frei und immer in Bewegung.
die-hochstapler