Archiv 2023

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Dienstag 28. März '23 - Konzerthinweis - 20 Uhr:
Jugend[Widerstands]Museum   [Rigaer Str. 9/10    10247 Berlin]


Kultur am Dorfplatz
Keys & Screws

keys & screwsThomas Borgmann – reeds, flute
Jan Roder – bass
Willi Kellers – drums

Noch am gleichen Abend, nach dem gefeierten Konzert im letzten Oktober auf gleicher Bühne, kam die Folgeeinladung, wieder auf die große Bühne der Galiläah Kirche, nachdem in den Wintermonaten nur der kleine Seitenraum für Konzerte genutzt werden konnte.

Saxophon trifft Drums trifft Bass – und das mit aller Wucht. In langen, häufig fließenden Stücken erschaffen Thomas Borgmann, Willi Kellers und Jan Roder eine Musik, die sich zwischen lyrisch friedlichen und ekstatischen Phasen, zwischen weiträumigem und dichtem Spiel hin und her bewegt.
In den Biografien der drei Herren, tauchen die Namen Peter Brötzmann, Steve Lacy, Albert Mangelsdorff, Willem Breuker, Alexander von Schlippenbach und Cecil Taylor auf, als Spielgefährten, verehrte Idole oder Musiker, mit denen sie verglichen wurden – oder als all das zusammen.

Die musikalische Welt steten Aufbruchs, steten Abwägens alter und sich neu entwickelnder handwerklicher, formaler und klanglicher Traditionen, in der Thomas Borgmann, Jan Roder und Willi Kellers erwachsen geworden sind, ist damit einigermaßen umrissen, was daraus bei diesem Trio erwächst, aber keineswegs.
Denn hier entsteht aus den verschiedensten Anregungen eine Musik voller überraschender Wandlungen und enormer, absolut origineller Vielfalt.

„This is glorious jazz that opens up most senses, and that you should have the opportunity to hear in concert once.“
~ Jan Granlie @ salt-peanuts, June-8th-2021

„Stunning, amazing, I have no words…Apparently traditional, but deeply avantgardist!!!“
~ Maciej Lewenstein

„Der Einstieg ist sanft, fast bluesig, verbindet Leichtigkeit mit Tiefe, die Klänge stellen Bezüge zur Jazzgeschichte her, konfrontieren sich mit den Fragen der Moderne und sind dennoch von zeitloser Schönheit….“
~ Oberösterreichische Nachrichten, Dezember 2019

some_more_jazz

 

 


Sonntag 26. März '23    Einlass: 15:00  Beginn: 15:30  -  Jazzkeller 69 zu Gast in
Industriesalon Schöneweide   [Reinbeckstr. 9, 12459  Berlin-Schöneweide]


Gong Mountain Galaxy

David Moss & Tilo WeberDavid Moss – voice, effects
Tilo Weber – drums, percussion

Tilo Weber komponiert und trommelt und erhielt 2022 den Deutschen Jazzpreis für das Arrangement des Jahres. 2017 gründete er mit David Friedman das Independent Label MALLETMUSE RECORDS.
Die Alben “Four Fauns” und “Faun Renaissance” des “Tilo Weber Quartet” erschienen dort ebenso wie die Alben des David Friedman Generations Trio/Quartet “Thursday”, “Flight” und “A Christmas Gathering”.

Das musikalische Leben von David Moss haben Trommeln und Singen geprägt.
Erst das Schlagzeug seines Vaters, dann Bertoia-Klangskulpturen und Duette mit dem Tänzer Steve Paxton, später Gesang mit den Berliner Philharmonikern, im Lincoln Center, der Carnegie Hall und den Salzburger Festspielen. 2018 erhielt er den Deutschen Musikautorenpreis für experimentellen Gesang und trat unter anderem in Olga Neuwirths Oper Lost Highway und Frank Zappas Yellow Shark auf der Biennale von Venedig auf.
2019 wird er als Baritonsolist in Xenakis’ ÄIS in der Elbphilharmonie Hamburg uraufgeführt. Als Gesangssolist in Heiner Goebbels’ Orchesterwerk Surrogate Cities war er bei mehr als 50 Aufführungen in aller Welt zu hören.
Er arbeitet mit dem Klangkünstler Boris Hegenbart zusammen. Moss erhielt das Guggenheim– und das DAAD Artist-in-Berlin Stipendium und leitet das Institute for Living Voice.
Er hat Werke von Johann und Richard Strauss, Bach, Coltrane und Gershwin sowie von Luciano Berio, Carla Bley, Uri Caine und Helmut Oehring aufgeführt.
Derzeit singt er mit dem Groove-Trio Denseland und tritt mit dem Soloprogramm Vox Paradiso auf.
David Moss lebt seit 1991 in Berlin.

David Moss & Tilo Weber – live @ Scoringstage Babelsberg:

Kartenvorverkauf über Eventbrite (10 €, ermäßigt 7 € +VVK), Tageskasse 15 €, ermäßigt 10 €

Unterstützt mit Mitteln der Senatsverwaltung für Kultur und Europa, Projektförderung „Jazz“

 


Montag 20. März '23    Einlass: 19:30    Beginn: 20:00  -  Jazzkeller 69 zu Gast in
Kühlspot Social Club   [Lehderstrasse 74-79, 13086  Berlin-Weissensee]


Jazzkeller 69-Jam * Freebop/No Standards

willi kellers

directed by Meinrad Kneer + Assi

Opener:
Lina Alemano – trumpet
Rudi Fischerlehner -drums
Meinrad Kneer – bass

 

 

Backline: Schiedemayer Flügel; Sonor-Drum-Set mit Becken; Gitarren Amp: Yamaha GI00-212ii; Roland Jazz Chorus JC-120, Hughes & Kettner ATS Sixty; Bass-Amp: Laney Linebacker 65

» Ende ca. 23:00 Uhr
» Eintritt 5 € – Gilt als Getränkebon für Einsteiger bei Session

Teilnehmer
Heinrich Rolfing – poetry
Heinz-Erich Gödecke – trombone
Manfred Bluhm – drums
Soon Kim – alto sax
Drik Flandrich – drums
Christoph Riggert – bass
Sacha Bauß – trumpet
Heiko Kulenkamff -piano
Heinrich Kubitchek – violin
Nikolaus Neuser – trumpet
Roman Stolyar – piano
Ulf Mengersen – bass

Verlauf

1. Heinz-Erich Gödecke / Soon Kim / Christoph Riggert
2. Meinrad Kneer – bass / Drik Flandrich / Roman Stolyar
3. Lina Alemano / Sacha Bauß / Nikolaus Neuser
4. Heinrich Rolfing / Heinz-Erich Gödecke / Ulf Mengersen
5. Manfred Bluhm / Soon Kim / Heinrich Kubitchek / Nikolaus Neuser
6.  Rudi Fischerlehner –drums / Meinrad Kneer – bass / Heiko Kulenkamff
7. Roman Stolyar / Heinrich Kubitchek / Christoph Riggert
8. Lina Alemano / Drik Flandrich / Ulf Mengersen
9. Rudi Fischerlehner –drums / Heinz-Erich Gödecke / Christoph Riggert
10. Heinrich Rolfing / Heiko Kulenkamff
11. Lina Alemano / Rudi Fischerlehner –drums / Meinrad Kneer – bass / Heinrich Kubitchek / Nikolaus Neuser/ Roman Stolyar

 


Sonntag 19. März '23    Einlass: 15:00  Beginn: 15:30  -  Jazzkeller 69 zu Gast in
Industriesalon Schöneweide   [Reinbeckstr. 9, 12459  Berlin-Schöneweide]


Oùat (Once upon a time)

Oaùt (Once upon a time)

Achtung! Div. Baumaßnahmen bei der S-Bahn.
Schienenersatzverkehr zw. Schöneberg <> Halensee
Bitte nutzen Sie vor Fahrtantritt die Fahrplanauskunft

Simon Sieger – piano
Joel Grip – bass
Michael Griener – drums

Mit einem Sound, der an die akustischen Klaviertrios der 50er und 60er Jahre erinnert, will Oùat die Idee eines Jazz-Standard-Song-Formats von heute erkunden.
Im Berliner Au Topsi Pohl haben sie sich regelmäßig mit der Musik von Ellington, Hasaan Ibn Ali, Elmo Hope, Per Henrik Wallin und Sun Ra auseinandergesetzt und dabei ihren eigenen Sound und ihre Ideen entwickelt.
Ihr Debütalbum Elastic Bricks (LP | Umlaut | 2022) ist ausschließlich ihrem eigenen Material gewidmet, das an einen erträumten Urlaub von Hindemith in Alger erinnern könnte; Klänge und Tempi in einer seltsamen Mischung aus erkennbarer Unordnung und unerkennbarer Ordnung.
Für ihre jüngste Veröffentlichung, The Strange Adventures of Jesper Klint (2LP |Umlaut | 2023), greifen Oùat auf die Triomusik des schwedischen Pianisten Per Henrik Wallin zurück, um ein ausuferndes und wunderschönes Abenteuer von Grenzen und Infragestellungen zu erleben.

Oùat preisen weiterhin den Klang und die Dynamik einer kollektiven, fokussierten Kreativität, die aus einer Idee, einem gemeinsamen Ort und einer gemeinsamen Zeit so viel wie möglich herausholt.
Oùat (Once upon a time) kann als Geschichtenerzählen gehört werden, eine schwatzhafte Trilogie, die sofort die klanglichen Bedeutungen von was, wo und wann findet. Wie das möglich ist, ist eine andere Frage.

Hören Sie einfach zu – es ist ein guter Anfang und ein gutes Ende! – Auf Oùat und seine Mitglieder, die in den kreativen Musikszenen Europas, von Marseille bis Dala-Floda über Berlin, eine wichtige Rolle spielen.
Ihre individuelle Arbeit ist in Gruppen wie Monks Casino, [ahmed] und The Art Ensemble of Chicago zu hören.
umlautrecords

Vorverkauf über Eventbrite (10 €, ermäßigt 7 € +VVK), Tageskasse 15 €, ermäßigt 10 €

Unterstützt mit Mitteln der Senatsverwaltung für Kultur und Europa, Projektförderung „Jazz“

 

 


Donnerstag 16. März '23    Einlass: 19:30    Beginn: 20:00  -  Jazzkeller 69 zu Gast in
Kühlspot Social Club   [Lehderstrasse 74-79, 13086  Berlin-Weissensee]


Berlin Jazz Composers Orchestra JayJayBeCe

DIRECTION Christof Griese
REEDS
Felix Broman – alto, sopran / Carolin Fröhlich – alto o / Iara Sosalla Serodio, Nils Feldmann – tenor / Georg Nürnberger – bariton, bass clarinet

BRASS
Donat Kubrinski, Jan Kaiser, Arne Schüler – trumpet
Humberto “Tito” Lopez Moser Carlotta Armbruster, Jan Uwe Zabel, – trombone
RHYTHM
Linda Hunger – guitar / Adrian Mücke – piano / Roland Jurisch – bass / Tobias Heise – drums

Der auf den ersten Blick etwas merkwürdige Name JayJayBeCe steht für „Jugend Jazz Band Charlottenburg“.
jayjaybece1987 wurde das Berlin Jazz Composers Orchestra von Christof Griese an der Musikschule Charlottenburg (Mittlerweile heißt sie Musikschule City West.) gegründet.
Das Konzept der Bigband sieht vor, dass junge Musikerinnen und Musiker ausschließlich Kompositionen von Berliner Komponistinnen bzw. Komponisten spielen. Das ist ziemlich einzigartig.
Alsbald folgten Einladungen zu Festivals und Wettbewerben in Berlin, London-Lewisham, Norwich, Cardiff, Eindhoven, Kopenhagen, Leipzig, Mexiko und vielen anderen Städten.
Bei „Jugend jazzt“ 2010 gewann JayJayBeCe als einzige Big Band gleich doppelt: den Skoda Jazz Preis und den Sonderpreis der Union Deutscher Jazzmusiker (heute Deutsche Jazzunion) für die Interpretation eines zeitgenössischen Werkes.
Beim „Meer Jazz Festival“ in Hoofddorp Harlemermeer (Niederlande) wurde JayJayBeCe drei Jahre hintereinander ausgezeichnet, in Stuttgart erhielt die Band 2014 den Förderpreis des Landes Baden-Württemberg

. „Wenn ein Ensemble mehr ist als die Summe der Akteure, dann ist oft ein Chef mit Führungsqualitäten im Spiel. Fetzige Bläsersätze und knackige Rhythmen fegen Big Band Vorurteile swingend beiseite.“ (Der Tagesspiegel)

saxart.de

» Eintritt 5 €, nur Abendkasse

 

 


Montag 13. März '23    Einlass: 19:30    Beginn: 20:00  -  Jazzkeller 69 zu Gast in
Kühlspot Social Club   [Lehderstrasse 74-79, 13086  Berlin-Weissensee]


Felizibilidad

FelízibilidadYannic Rösch-Pasitka – bass trombone, reeds, composition, arrangement / Julian Bidner – tuba, bass trombone / Charlotte Joerges – alto sax / Nils Feldmann – tenor sax / Leonie Freudenberger – bariton sax / Ruben Gianotti – trumpet / Arne Schüler – trumpet / Johann Giesecke – trombone / Tito López-Moser – trombone / Leander Neidig – piano / Per-Moritz Buschmann – bass / Tobias Heise – drums

Felízibilidad – tren de recuerdos (Zug der Erinnerungen)
Felízibilidad steht für das Glück in der Vielfalt. Dies fängt schon mit der Besetzung an und zieht sich durchs gesamte Programm.
Eine groovende Rhythmusgruppe und neun bis zehn Bläser spielen eigene Kompositionen und Arrangements aus verschiedenen Stilrichtungen.
Das Ensemble nutzt die Bandbreite der Instrumente in vollem Spektrum aus, um das Publikum in verschiedenste Klangwelten eintauchen zu lassen: von lässigem Swing über Funk und Hiphop bis hin zu lateinamerikanischer Musik und orchestraler Epik. Kräftiger Blech-Sound, sphärische Klänge, fette Beats und virtuose Soli halten sich die Waage auf dieser musikalischen Reise.

Felízibilidad ist ein Wirklichkeit gewordener Traum:
Nichtsahnend saßen Julian Bidner und Yannic Rösch-Pasitka 2015 am Jazz-Institut Berlin in der selben Bigband.
Und da das erst so richtig Spaß macht, wenn Baritonsaxophon und Bassposaune auf der gleichen Wellenlänge unterwegs sind, war beiden hinterher klar, dass das gemeinsame Musizieren wiederholt werden müsse.
So schlossen sich in den folgenden Jahren mehrere gemeinsame Projekte an.
Die Liebe zu tiefen Tönen, vollem Ensembleklang, fröhlichen wie tiefsinnigen Gesprächen und köstlichem Essen führte dazu, dass sie im Juli 2018 eine gemeinsame Band gründeten, welche die Qualitäten von Bigband, symphonischem Blasensemble und Brass Band vereint, also klanglich flexibel ist und alle glücklich macht, die mit der Musik in Verbindung kommen: Felízibilidad war geboren.
Nach längerer (auch pandemiebedingter) Pause wurde das Ensemble 2023 anlässlich der Master-Prüfung von Yannic Rösch-Pasitka wieder aktiviert.

Im Zentrum des aktuellen Programms steht Musik, die Yannic in den letzten Jahren bewegte. Es sind Eigenkompositionen und erfrischende Arrangements zu bekannten Songs oder solchen, die es werden sollen.
Die Stücke spiegeln die Höhen und Tiefen der letzten Jahre mit ihren vielen Fragen, aber auch einigen Antworten wieder: Ein Zug der Erinnerung.
Abgerundet wird das Programm mit Stücken aus der Feder weiterer Ensemble-Mitglieder.

Kartenvorverkauf über Eventbrite (10 €, ermäßigt 7 € +VVK), Tageskasse 15 €, ermäßigt 10 €

Unterstützt vom Jazzkeller 69 e.V.

 


Sonntag 12. März '23    Einlass: 15:00  Beginn: 15:30  -  Jazzkeller 69 zu Gast in
Industriesalon Schöneweide   [Reinbeckstr. 9, 12459  Berlin-Schöneweide]


Nathan Ott Quartett

Achtung! Div. Baumaßnahmen bei der S-Bahn.
Schienenersatzverkehr zw. Baumschulenweg und Schöneweide
Alternative Verbindung: FEX – Berlin Hbf ab 14:25 Uhr über Gesundbrunnen, Ostkreuz nach Schöneweide an 15:18 Uhr weiter mit Tram nach Firlstraße.

CNathan Ott Quartetthristof Lauer – sopran+tenor sax
Sebastian Gille – sopran+tenor sax
Jonas Westergaard – bass
Nathan Ott – drums

Im Verlauf einer sechsjährigen intensiven Zusammenarbeit demonstrierte das Nathan Ott Quartett auf zwei Tonträgern und vier Konzerttourneen eindrucksvoll, wie fruchtbar eine solch generations-überschreitend interkontinentale Jazz-Begegnung sein kann.
Zentrum der Aufmerksamkeit war dabei immer wieder die Tatsache, dass der Miles Davis-Veteran Dave Liebman gemeinsam mit drei europäischen Jazzmusikern aus zwei jüngeren Generationen ein derartig offenes Format für improvisatorischen Dialog auf Augenhöhe entwickelte.
Als Liebman dann Ende 2019 aus gesundheitlichen Gründen eine Konzerttournee absagen musste und sich seitdem vom Tourleben zurückgezogen hat, kam mit Christof Lauer eine der prägendsten Stimmen des europäischen Jazz hinzu und verwandelte den Klang und das Innenleben des Ensembles.
Zusammen mit dem eindringlichen Ton des frisch gebackenen SWR-Jazzpreisträgers Sebastian Gille verschmilzt Lauers Spiel zu einer unverwechselbaren Textur und wird durch die elegante Elastizität des dänischen Bassisten Jonas Westergaard, einer der gefragtesten Tieftöner des Landes vervollständigt.

Die Neubesetzung knüpft an die Kontinuität des Formats in der Begegnung verschiedener Musikergenerationen an und schöpft als improvisierendes Ensemble höchster Agilität aus einem orchestralen Klangspektrum surrealistischer Transparenz und poetischer Eleganz, ohne jemals an Bodenhaftung zu verlieren – ein hochintensives Live-Erlebnis!
nathanott.com

 

Kartenvorverkauf über Eventbrite (10 €, ermäßigt 7 € +VVK), Tageskasse 15 €, ermäßigt 10 €

Unterstützt mit Mitteln der Senatsverwaltung für Kultur und Europa, Projektförderung „Jazz“

 

 


Sonntag 5. März '23    Einlass: 15:00  Beginn: 15:30  -  Jazzkeller 69 zu Gast in
Industriesalon Schöneweide   [Reinbeckstr. 9, 12459  Berlin-Schöneweide]


class-work

James Banner »class work« by Lukas Diller

Achtung! Schienenersatzverkehr zw. Baumschulenweg und Schöneweide
Alternative Verbindung: FEX – Berlin Hbf ab 14:25 Uhr über Gesundbrunnen, Ostkreuz nach Schöneweide an 15:18 Uhr weiter mit Tram nach Firlstraße.

Marietheres Schneider – voice, electronics
Rylan Gleave – voice
Angelika Niescier – alto sax
Megan Jowett – viola
Nick Dunston – bass, sampler, radio
James Banner – bass, electronics, samples

Im Auftrag der 46. Leipziger Jazztage kreuzt class-work eine verurteilende Metal- und Punk-Ästhetik mit einem Ensemble von Solist*innen aus der europäischen improvisierten und zeitgenössischen Musikszene.

Die Musik spricht selbstreflexiv über die Auswirkungen unserer Herkunftsgeschichten aus der Arbeiter*innenklasse auf das tägliche Leben und die soziale Mobilität, indem sie ,,Armuts-safaris’’, kulturelle Hegemonie, generationenübergreifende Selbst- und Klassenidentitäten, (Essens-)Schuldgefühle, persönliche Freuden und Leiden untersucht, während die Texte von den Ensemblemitgliedern, ihren Familien, sozialen Medien und politischen Kommentatoren stammen.

Das Ergebnis ist: „…eine Bereicherung und ein aussagekräftiger Beitrag zur Klassenfrage. Ein Thema das viel zu unterbeleuchtet für seine immer gleichbleibende, schmerzende Relevanz ist.
~ Tim Mettke, Leipziger Jazztage 2022

www.jamesbanner.com

 

Kartenvorverkauf über Eventbrite (10 €, ermäßigt 7 € +VVK), Tageskasse 15 €, ermäßigt 10 €

Unterstützt mit Mitteln der Senatsverwaltung für Kultur und Europa, Projektförderung „Jazz“

 

 


Sonntag 5. März '23


Wir trauern um Helmut Forsthoff

Helmut Forsthoff - Foto: Ingrid Hoberg

Foto: Ingrid Hoberg

Wir trauern um Helmut Forsthoff, einem wunderbaren Musiker, der seit den Anfängen mit dem Jazzkeller Treptow bzw. dem Jazzkeller 69 e.V. eng verbunden und in unzähligen Konzerten bei uns zu bewundern war. Für die zweite Jahreshälfte war grade noch ein Konzert in Vorbereitung.
Wir haben den Musikkritiker und langjährigen Jazzredakteur bei rbbKultur Ulf Drechsel gebeten einen Nachruf für Helmut zu schreiben:

Es ist seltsam. Fast zeitgleich erfuhr ich, dass Wayne Shorter und Helmut Forsthoff gestorben sind.
Shorter starb am 2. März im Alter von 89 Jahren, Helmut Forsthoff bereits am 26. Februar. Er wurde 78 Jahre alt.
Wayne Shorters gesundheitliche Probleme waren schon länger bekannt, weshalb man mit seinem Tod rechnen musste. Helmut Forsthoff hingegen stand unlängst noch mit seinem langjährigen Freund Joe Sachse auf der Bühne und hatte Pläne für sein Quartett mit Gerhard Kubach, Denis Stilke und Paul Schwingenschlögl.

Er hatte es nicht eilig, Konzert-Termine (z.B. mit dem Jazzkeller 69) zu vereinbaren. Ihn drängte nichts. So, wie er sich selbst nie in den Vordergrund drängte. Nicht auf der Bühne, nicht in größerer Gemeinschaft.

Seit den 1970er Jahren habe ich Helmut Forsthoff in etlichen Bands erlebt. Bei SOK, Klaus Lenz, Uschi Brüning, Manfred Schulze, in der Modern Soul Band, im Jazzorchester der DDR, in Workshop-Bands von Luten Petrowsky, Hanno Rempel, Ulrich Gumpert.


Später spielte er auch mal Blues, stand mit Bajazzo auf der Bühne oder mit der Band von Pascal von Wroblewsky.

Er hatte einen „großen“, mal warmen, mal beißenden Ton auf dem Tenorsaxofon. So, wie Wayne Shorter in seinen besten Zeiten.
Ich weiß nicht, ob Helmut ein Vorbild hatte, aber die Linie zu Coltrane hat er nie zu verbergen versucht.
Auch wenn ich Helmut nicht besonders gut kannte, oder wir gar befreundet gewesen sind, so berührt mich die Nachricht von seinem Tod sehr, weil ich ihn bei all unseren Begegnungen immer als extrem freundlichen Menschen erlebt habe.
Zugewandt und aufrichtig. Wenn er fragte, wie es einem geht, war er tatsächlich an einer ehrlichen Antwort interessiert. Das erlebt man „in der Szene“ nicht jeden Tag.

Viele Menschen werden Helmut Forsthoff vermissen. Seine Familie, seine Freundinnen und Freunde, Kolleginnen und Kollegen. Und ich bedaure, dass ich Helmut Forsthoff nicht häufiger getroffen habe.

Ulf Drechsel
(3. März 2023)

Helmut Forsthoff Quartett
2019 – Jazz am Kaisersteg