Archiv 2010
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Freitag 8. Oktober '10 Einlass: 21:00 Beginn: 21:30 - jazzkeller 69 stellt vor
AUFSTURZ [Oranienburgerstr. 67]
Peter Van Huffel Quartet
Peter Van Huffel – alto saxophone
Julie Sassoon – piano
Miles Perkin – bass
Samuel Rohrer – drums
Der in Berlin lebende kanadische Altsaxophonist Van Huffel ist ein begabter Melodiker mit einem kernigen Ton.
Besonders auffällig ist aber die Weise, wie er mittels klaren Aufgabenverteilungen seine kontrastreichen, profilierten Kompositionen mit den Improvisationsprozessen eng verbindet.
Mit seinem neuen kanadisch-amerikanisch schweizerischen Quartett präsentiert er zehn Kompositionen mit klaren Ideen, die Errungenschaften von Postbop, Free und Moderner Klassik assimilieren.
Im einleitenden „Drift“ ergeben das lange Thema und die Improvisationen eine grosse dynamische Kurve.
Daran schliesst sich – total anders eine funkelnde freie Improvisations-Skizze an.
In „Tangent“ wird das spezielle Thema mit repetierten Tönen in schnellem Wechselmetrum mit den Improvisationen verschränkt.
„Enghavevej“ jongliert über einem pumpendem Rhythmus mit Dolphy-haft verdrehten weiten Tonsprüngen, worauf statisch das elegische „Excerpt Two“ folgt.
Bis zum Schluss gehen Van Huffel die Ideen nie aus, und an der starken Realisierung dieser Aufnahmen hat die engagierte Band einen grossen Anteil. Jürg Solothurnmann, Jazz ‚N More Juni 2010
http://www.petervanhuffel.com/
http://www.myspace.com/petervanhuffel
Freitag 1. Oktober '10 Einlass: 21:00 Beginn: 21:30 - jazzkeller 69 stellt vor
AUFSTURZ [Oranienburgerstr. 67]
CD release „un amour fou“ (Jazzhausmusik)
Tigers of Love
Alexander Beierbach – tenor sax
Steffen Faul – trumpet
Denis Jabusch – bass
Uli Jennessen – drums
Das Berliner Quartett um den Tenorsaxophonisten Alexander Beierbach stellt sich mit seiner Besetzung aus Schlagzeug, Bass und zwei Bläsern sehr bewusst in die Tradition der Quartette ohne Harmonieinstrument – von Gerry Mulligan über Ornette Coleman bis hin zu zeitgenössischen Formationen.
Doch wie bei so vielen jungen Ensembles steht eine ganze Reihe von stilistischen Einflüssen auf dem Speiseplan dieser Tiger.
Die musikalischen Biografien der Bandmitglieder umfassen unüberhörbar neben einer Sozialisation durch die Popmusik der 80er Jahre auch die Beschäftigung mit der europäischen improvisierten Musik; Spezialinteressen einzelner Bandmitglieder für beispielsweise Klezmer oder Drum’n’Bass blitzen immer wieder auf.
Am 17. Oktober kommt nun die zweite CD der Tigers of Love beim Kölner Label JazzHausMusik in den Handel.
Sie dokumentiert, was die Tigers sich in den letzten Jahren in vielen Livekonzerten erspielt haben, und ist ein schönes Beispiel dafür, dass kompositorische Tiefe und improvisatorische Freiheit einander nicht ausschließen.
Freitag 24. September '10 Einlass: 21:00 Beginn: 21:30 - jazzkeller 69 stellt vor
AUFSTURZ [Oranienburgerstr. 67]
Duo Steyer/Scharnofske + Solo Willers
Edith Steyer – sax, flute, keyboards, vocals, electronics
Lizzy Scharnofske – drums, vocals, electronics
Die Berlinerinnen komponieren und improvisieren sich durch den Dschungel elektroakustischer Musik, wählen dabei manchmal den experimentellen Weg, oder schlagen den Pfad des strukturierten Arrangements ein.
Ausgerüstet mit der Machete ihres Wissens um die Gesetzmäßigkeiten der Musik, den Laptops, einem Schlagzeug, 2 Saxophonen, sowie Flöte, Klarinette und ihren Stimmen grooven die beiden auserwählten Frauen durch das musikalische Universum, zitieren wo es ihnen gefällt und kreieren nach Lust und Laune.
Drum&Bass- und Electro-Grooves verbinden sich mit verrückten Independent- Sounds und jazzigen Improvisationen, ausladende Melodien treffen auf Punk und erdige Texte.
www.myspace.com/steyscha
Andreas Willers – solo
Andreas Willers – electric & acoustic guitars, devices
Willers gilt als Ausnahmegitarrist mit einem enormen stilistischen Background und weiten technischen und klanglichen Möglichkeiten, die von sicherem Formgefühl und emotionaler Kraft getragen sind.
Bei seinem Solo bezieht sich der Berliner auf das Material seiner aktuellen auf dem englischen Avantgarde Label Leo Records erschienenen CD Drowning Migrant.
„A breakthrough!“ WIRE Magazine.
„Es klingt für mich, als sei Mr. Willers ein Meister der Manipulation, wenn er die Sounds und Strukturen wählt, die durchweg Bilder heraufbeschwören und Ideen hervorrufen. ‚Drowning Migrant’ ist die gelungenste Darbietung von experimentellem Solo-Gitarrenspiel, die ich in jüngster Zeit gehört habe“
B.L. Gallanter, Downtown Music Gallery NY
Eine Seite, zwei Verrisse:
Der neue Schumacher und gleich zwei neue Willers
Freitag 17. September '10 Einlass: 21:00 Beginn: 21:30 - jazzkeller 69 stellt vor
AUFSTURZ [Oranienburgerstr. 67]
CD release: Coordinates (FMR Records)
Grid Mesh feat. Johannes Bauer
Andreas Willers – guitars, devices
Frank Paul Schubert – alto & soprano sax
Willi Kellers – drums, percussion
Johannes Bauer – trombone
„Berlin ist nicht Brooklyn. Wobei musikalisch gesehen das eher ein Temperaments- als ein Qualitätsunterschied ist.
Die Qualität nämlich ist durchaus so, dass sie in einer weniger verkehrten und schnöden Welt vom deutschen Exportschwung ebenso wie von einer substantiellen Binnennachfrage wie auf Händen getragen würde.
Das Trio des Gitarristen Andreas Willers mit dem Alto- und Sopranosaxophonisten Frank Paul Schubert und dem Drummer Rudi Fischerlehner, in Bad Alchemy bekannt auch mit Pinx und nicht zuletzt
Erste Stufe Haifisch, steht exemplarisch für Musik, deren Frische und Finesse im umgekehrt proportionalen Verhältnis steht zu ihrem Widerhall.
Saxophon UND Gitarre.
Willers lässt die Finger von herkömmlichen Jazzgitarrenklischees, geht mit seinen Innovationen aber einen dritten Weg auch abseits von Punk- oder Free-Jazz-Power.
Die electric-chamber-jazzigen Kollektivimprovisationen entfalten vielmehr das weite, klangfarbenreiche Feld einer sanften nowjazzigen Totalität.
Weit jenseits irgendwelcher Fusionen oder bloßer Bricolagen herrscht hier eine selbstverständliche Completeness.
Schubert, bewährter Partner von Baby Sommer in Hic Sunt Leones und zur Zeit an einem neuen Projekt mit Olaf Rupp und Clayton Thomas, spielt ein wunderbar vogeliges Soprano, selbst wenn Gitarre und Drums ihn so vehement umstürmen wie zuletzt beim großartigen ‚Cubes‘.
Stellenweise lässt Grid Mesh einen an Studers, Dorans & Leimgrubers OM-Sound denken.
Fischerlehner fächert ein Spektrum auf von der flickernden, muschelig kruspelnden Perkussivität des Auftakts über spritziges Pollocking und holzig getockte Triller bis zu furiosen Schussfahrten.
Willers entfaltet dazwischen eine hintergründige, fast hinterhältige Präsenz, auch mit effektvollen Devices, die einen jeweils gezielt anspringt mit markanten Arpeggios, aber auch mit Sägezahnslashes, Reißzahnbissen, kakophonen Bocksprüngen und ausgehaltenen Drones.
Das Finale von ‚The Newt‘, das als Kollektivglissando ein Loch in die kulturelle Käseglocke bohrt, ist nur eines von vielen Highlights, wobei der Sirenenton von ‚Wooden Space‘ ganz besonders eindringlich durchs Brett vorm Kopf heult, vor allem weil das gedämpfte Intro nichts Dergleichen erwarten lässt.
Ein Stück ‚51° 17′ N, 30° 13′ E‘ zu nennen (statt Tschernobyl) oder, mit lurchigem Grinsen, ‚The Batrachian‘, zeugt freilich von einer Sophistication, die die heutige akademische Fischzucht gelassen ignoriert.“
~ Rigo Dittmann, BA#66 (noch mehr Infos unter BA #55)
www.badalchemy.de
www.plavcak.com/farai/gridmesh.htm
Donnerstag 16. September '10 - jazzkeller 69 stellt vor - 20 Uhr:
AUFSTURZ [Oranienburgerstr. 67]
Berlin Jazz Composers Orchestra JayJayBeCe [ info ]
Wenn ein Ensemble mehr ist als die Summe der Akteure, dann ist oft ein Chef mit Führungsqualitäten im Spiel.
Fetzige Bläsersätze und knackige Rhythmen fegen Big Band Vorurteile swingend beiseite.
JayJayBeCe – ein etwas griffigeres Kürzel für JugendJazzBand Charlottenburg – wurde 1987 von Christof Griese an der Musikschule Charlottenburg gegründet.
Das einzigartige Konzept – junge MusikerInnen spielen ausschließlich Kompositionen Berliner Komponisten – führte zu Einladungen auf Festivals in Berlin, London – Lewisham, Norwich, Cardiff, Eindhoven, Kopenhagen, Leipzig und Nürnberg.
Die – teilweise mit Preisen versehenen – Kompositionen sind (nicht nur) für diese jungen MusikerInnen wahre Herausforderungen.
1992 gewann JayJayBeCe den 1. Preis beim Deutschen Orchesterwettbewerb in Goslar und 1995 den Studioprojekt Wettbewerb in Berlin (durch den die Produktion der CD Vol.III ermöglicht wurde).
Gewinner des Skoda- Sonderpreises für Jugend Bigbands 2010. Da die Juroren die modernen Eigenkompositionen beeindruckten wurde ein zweitätiger Workshop mit einem Dozenten eigener Wahl ausgelobt.
Mit ihrem Konzept errang das Orchester zusätzlich den Preis der Union Deutscher Jazzmusiker für ein zeitgenössisches Werk.
Leitung: Christof Griese
Fabian Junge, Nils Feldmann, Henrik Baumgarten, Simon Barchewitz, Andres Reifgerst – saxophone
Tobias Knebel, David Heiß, Jan Kaiser – trumpets
Maxim Tartakovskiy, Jan Ole Zabel, Nils Nüsse – trombones
Lukas McNally – piano
Johannes Jungnickel – guitar
Jakob Heyer – bass
Leon Griese – drums
Sonntag 12. September '10 - Jazzkeller 69 päsentiert - 16 Uhr:
Oberschöneweide - „Tag des offenen Denkmals“ (Eintritt frei)
BRUNO
Dirk Berger – guitar
Christian von der Goltz – organ
Kay Lübke – drums
The heat is on.
These guys know how to throw a party.
Die beste Butterstulle von ganz Berlin, truly organic.
Jazzkeller 69 e.V. in Coop mit Kiezbüro Schöneweide und SPREElacART
Reinbeckhallen
Reinbeckstr. 9 – 10 12459 Berlin (Tram 27, 63, 67) map
www.dirk-berger.de
www.christianvondergoltz.com
www.myspace.com/kayluebke
Samstag 11. September '10 Einlass: 21:00 Beginn: 21:30 - jazzkeller 69 stellt vor
AUFSTURZ [Oranienburgerstr. 67]
Fossile3
Rudi Mahall – bassclarinet
Sebastian Gramss – bass
Etienne Nillesen – drums
Klimakatastrophe – Die Welt steht vor dem aus! Die fossilen Energien gehen zuende…
Von wegen! Auf der Reise in abgründigen Tiefen werden neofossile Brennstoffe zu Tage gefördert und direkt verheizt.
Nicht lang fackeln: Heizen!
Kurz und Knapp: „Oben wird es langsam brenzlig, die Sache steuert dem Ende entgegen.
Seit Wochen sind drei Experten auf Expedition unter Tage.
Der Kontakt zur Basis ist lange schon abgebrochen….
Ein Blick auf das Chronometer: Jetzt wird der Sauerstoff knapp…. Was tun?
“ ZOMPP!! “ sagt der Captain Zebass zu seinen zwei Adjutanten Lieutenant Nillo und Marshall Ahall, als die Drei unten angekommen sind…:
„Es gibt keine Alternative. Wir müsssen durch das Nichts rasen…“
Es macht ZOMPP……und die Drei fliegen los….
Freitag 10. September '10 Einlass: 21:00 Beginn: 21:30 - jazzkeller 69 stellt vor
AUFSTURZ [Oranienburgerstr. 67]
Premiere:
Doktor Hauptmann Trio
Benjamin Weidekamp – clarinet, alto sax, bassclarinet
Derek Shirley – bass
John Schroeder – drums
„Im Menschen verklärt sich die Individualität zur Freiheit.“
Der Hauptmann in „Woyzeck“ von Georg Büchner.
Drei der üblichen Verdächtigen der Berliner Musikszene, die sich am Deutschen Theater bei der Produktion „WOYZECK“ in der Musik von Tom Waits gesucht und gefunden haben, geben sich dem Jazz und all seinen mannigfaltigen Facetten vorbehaltlos und voller Leidenschaft hin.
Ihre Ideen schöpfen sich aus dem Fundus der Tradition, sowie aus der Unmittelbarkeit der Zeitgenossen und Ereignissen (musikalischer oder anderer Natur) die sie umgeben.
Freitag 3. September '10 - jazzkeller 69 stellt vor - 21 Uhr:
AUFSTURZ [Oranienburgerstr. 67]
Neu: Koko feat. Cymin Samawatie
Wegen Erkrankung von Maria Raducanu muss die Premiere ihres Quartetts auf unbestimmte Zeit verschoben werden.
Programmänderung!
Koko
Taiko Saito – Vibraphon
Niko Meinhold – Klavier
feat.: Cymin Samawatie
Seelenvoll dunkel tönt dazu die Stimme, unverkennbar orientalisch gefärbt.
Ost und West, Alt und Neu, in bruchloser Synthese.
Cymin Samawatie, Sängerin und Komponistin der Band Cyminology, vertont nicht nur die Texte der großen persischen Dichter, wie Hafis, Rumi und Khayyam.
Bewegt von der Lage im Iran, stammt ein großer Teil der Gedichte auch aus ihrer eigenen Feder.
„Meine Hände können nicht spielen, was meine Ohren hören.
Meine Worte nicht beschreiben, was meine Augen sehen.
Mein Herz nicht tragen, was meine Gefühle hervorrufen.
Meine Tränen nicht auffangen, was das Leben hinterlässt.“
Raffiniert sparsam legt das eingespielte Duo dazu seine Klangflächen aus, spinnt filigrane Linien.
Eine Musik, so suggestiv und atmosphärisch, dass sie der Erklärungen kaum bedarf.
www.myspace.com/taikoniko
www.Cyminology.de
Samstag 28. August '10
Tristan Honsingers gestohlenes Cello
Reges Interesse am Fun-Raising-Konzert
Über 100 interessierte Zuhörer, Jazzfreunde und Musiker, kamen am Freitag, den 27. August in den Aufsturz-Klub und spendeten insgesamt 955 €.
Das Geld erhielt Tristan Honsinger für ein neues Cello, sein Instrument war ihm gestohlen worden.
Beim Konzert standen 15 Musiker in verschiedenen Besetzungen auf der Bühne:
1. Set: Alexander von Schlippenbach – piano / Tristan Honsinger – cello / Axel Dörner – trumpet / Sven-Ake Johansson – drums
2. Set: Anthel Caddy – cello / Claire Cooper – guzheng / Clayton Thomas – bass
3. Set: Antonio Bourghini – bass / Harri Sjöström – saxophon / Steve Heather – drums / Jan Roder – bass
4. Set: Tristan Honsinger – cello / Olaf Rupp – acc guitar / Jan Roder – bass / Sven-Ake Johansson
Pause
5. Set: Tristan Honsinger – cello / Antonio Bourghini – bass / Axel Dörner – trumpet / Tobias Delius – saxophon
6. Set: Achim Kaufmann – piano / Harri Sjöström – saxophon / Steve Heather – drums / Clayton Thomas – bass / Jeff Herdeson – saxophon
7. Set: Tobias Delius – saxophon / Steve Heather – drums / Jan Roder – bass / Axel Dörner – trumpet