Archiv 2021
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Montag 25. Oktober '21 Einlass: 19:30 Beginn: 20:00 - Jazzkeller 69 zu Gast in
Zig Zag Jazz Club [Hauptstr. 89, 12159 Berlin-Schöneberg]
Die Hochstapler
Louis Laurain – trumpet
Pierre Borel – alto sax
Antonio Borghini – bass
Hannes Lingens – drums
Seit 2011 hat das französisch-italienisch-deutsche Quartett „Die Hochstapler“ einen sehr persönlichen Stil entwickelt, der auf kollektiver Komposition, radikalem Individualismus und mündlicher Kommunikation basiert.
Ihre Musik wird in ausgedehnten Probenphasen kollektiv entwickelt, das Repertoire wächst und erneuert sich ständig. Poesie, Alphabete und Spielstrukturen dienen als Basis für den gemeinsamen Erinnerungskorb, aus dem die vier Spieler bei jedem Auftritt auf neue und unvorhersehbare Weise schöpfen.
Es gilt das Hygienekonzept des Zig Zag Jazz Club.
Sonntag 24. Oktober '21 Einlass: 15:00 Beginn: 15:30 - Jazzkeller 69 zu Gast in
Industriesalon Schöneweide [Reinbeckstr. 9, 12459 Berlin-Schöneweide]
Duo Maoz / Poetzsch trifft Helter Skelter
Stefan Poetzsch – Violine/Viola/Liveelektronik
Eyal Maoz – E-Gitarre/Liveelektronik
Seit längerer Zeit verbindet den deutschen Geigen – Experimentator und Komponisten Stefan Poetzsch und Eyal Maoz eine musikalische Freundschaft.
Erstmalig bei einem gemeinsamen Konzert in New York stellte sich eine Übereinstimmung von musikalischen Konzepten heraus, die beide dann in weiteren Konzerten im Duo oder größeren Besetzungen pflegten (u.a. in Trios zusammen mit Ha-Yang Kim oder in Poetzsch’s Elektroakustischem Kongress).
Der israelische Gitarrist Eyal Maoz ist seit ca. 10 Jahren in der New Yorker Avantgarde Szene – insbesondere in der aktiven jüdischen Musikszene um John Zorn, Elliot Sharp u.a. – fest integriert.
In verschiedensten Besetzungen und als Solist ist er als Improvisator, Komponist und Interpret auf Festivals und Veranstaltungen weltweit zu hören.
Ein Kritiker schrieb: „ … das Duo »Maoz/Poetzsch« erinnert manchmal an eine zeitgenössischen Version der schönsten musikalischen Momente des Mahavishnu Orchestra’s …”.
Eyal Maoz, spielt seit vielen Jahren zusammen im Duo mit Poetzsch. In zahlreichen weiteren Projekten sind Poetzsch/Maoz energetische Mitstreiter (z.B. in Poetzsch’s Großbesetzung „Elektroakustischer Kongreß“ oder auch verschiedensten Duo/Trio- und Quartettbesetzungen), Konzerte in New York, Deutschland, Österreich
Helmut „Joe“ Sachse – guitar / Ernst Bier – drums
„Wie wir schon immer Beatles spielen wollten, Sie sich aber nicht zu hören getrauten!“
Fernab von irgendwelchen, schon oft genutzten Revivalgedanken, keimte in Chemnitz und Berlin die Idee, die einzigartige Musik der Beatles mit der zeitgemäßen improvisierten Musik zusammenzubringen.
Die genialen Melodielinien der Songs boten sich bestens an, die Säulen in diesem neuen Musikprojekt zu bilden.
Es ist eine einmalige Art, Beatles-Lieder auf der Bühne erklingen zu lassen.
Klare Melodien und Improvisationen wechseln sich ab. Die Beatles wären noch erfolgreicher gewesen, wenn sie Joe Sachse als Gitarristen gehabt hätten. Er läuft zu Hochform auf und kann sich selbst kaum noch bändigen…
Montag 18. Oktober '21 Einlass: 19:30 Beginn: 20:00 - Jazzkeller 69 zu Gast in
Zig Zag Jazz Club [Hauptstr. 89, 12159 Berlin-Schöneberg]
Uli Kempendorff’s Field
Uli Kempendorff – tenor sax, clarinet
Christopher Dell – vibraphone
Jonas Westergaard – bass
Peter Bruun – drums
„Field spielen eine offene, zugleich präzise artikulierte Form von Jazz, mit komplexen Melodien, denen man stets folgen kann, einem immer weiter mutierenden Swing, der einiges an Rhythmusgefühl erfordert, wenn man durchgehend mitwippen möchte, sich jedoch nie spröde-akademisch gibt.
Stattdessen herrscht ein anarchisch-ironischer Ton, der sich nie an große Gesten verschenkt“ ~ Tim-Caspar Böhme, taz
Das Quartett um den Berliner Saxophonisten Uli Kempendorff spielt Stücke aus der Feder des Bandleaders.
„Someone Talked“ (ENJA) ist die dritte Platte von Uli Kempendorff‘s FIELD und die erste in der Neubesetzung mit Christopher Dell am Vibraphon, Peter Bruun am Schlagzeug und Jonas Westergaard am Kontrabass. In dieser Formation spielt die Band schon seit 2018 Konzerte und hat in dieser Zeit eine von Feinsinn und Kraft geprägte gemeinsame Sprache gefunden.
„Das Zusammenspiel der vier ist mitreissend auf diesem Album, rasant fliessen da Ideen hin und her, werden verschlungene Pfade eingeschlagen und auch wieder verlassen, auch Improvisation hat seine Geschichte, hat seine Wurzeln und Erfahrungen, Jazz-Historie schwingt in dieser Musik mit, wird lustvoll und mit Scharfsinn reflektiert und weitergeführt.“ ~ Johannes Kloth, 23.7.21, ARD Radiofestival
Es gilt das Hygienekonzept des Zig Zag Jazz Club.
Montag 11. Oktober '21 Einlass: 19:30 Beginn: 20:00 - Jazzkeller 69 zu Gast in
Zig Zag Jazz Club [Hauptstr. 89, 12159 Berlin-Schöneberg]
Berlin Mallet Group
David Friedman –vibraphon
Julius Heise – marimba
Hauke Renken – marimba
Raphael Meinhart – marimba
Taiko Saito – marimba
Die Berlin Mallet Group ist das einzige improvisierende Ensemble dieser Art.
Die Mitglieder sind ehemalige Schüler von David Friedman, die inzwischen selbst zu vollendeten Vibraphonisten, Marimbisten und Künstlern geworden sind.
Sie alle spielen, komponieren und unterrichten.
Das Ensemble spielt Kompositionen von David Friedman, Taiko Saito, sowie spontane Kompositionen, die im Moment entstehen.
Jeder Spieler bringt seine eigene künstlerische Persönlichkeit, sowie einen fortgeschrittenen Teamgeist ein. Die kombinierte kulturelle Identität spielt auch eine wichtige Rolle für den vielseitigen Klang der Kompositionen und Improvisationen.
Die Spieler repräsentieren Japan, USA, Deutschland und Österreich.
Die Berlin Mallet Group kann ihre vor einem Jahr fertiggestellte CD endlich vorstellen.
Es gilt das Hygienekonzept des Zig Zag Jazz Club.
Sonntag 10. Oktober '21 Einlass: 15:00 Beginn: 15:30 - Jazzkeller 69 zu Gast in
Industriesalon Schöneweide [Reinbeckstr. 9, 12459 Berlin-Schöneweide]
Meeting the Past
Ignaz Schick – alto sax
Mike Majkowski – double bass
Martial Frenzel – drums, percussion
Dieses 2009 gegründete Akustik-Trio hat mehrere Inkarnationen durchlaufen.
Ursprünglich bestand das Trio aus Clayton Thomas und Paul Lovens. Dann wurde Clayton wegen seiner Rückkehr nach Australien durch Mike Majkowski ersetzt, und jetzt springt Martial Frenzel für Paul Lovens ein.
Die Musik dieses Trios war von der ersten Sekunde an pur-melodischer Spass harmonischer Kontrapunkt und tiefergründiger frischer/freier Fluss.
Viele wissen nicht, dass Schick Saxophon studiert hat und in den 90er Jahren eine ziemlich produktive Stimme auf dem Instrument und in der neuen Jazzszene wurde, bevor er sich mehr oder weniger vollständig auf seine experimentellen elektronischen und klangkünstlerischen Arbeiten konzentrierte.
Obwohl er nie aufhörte, Alt zu spielen (wie oft fälschlicherweise behauptet wird), buchte er für einige Jahre keine Saxophonkonzerte mehr, da er in der neuen experimentellen und elektronischen Untergrundszene Berlins und international eine weniger kodierte Aktionsfläche und seinen Experimenten gegenüber aufgeschlossenes Publikum fand.
Die Musik des Trios lässt sich ohne weiteres als Jazz und zwar als „freier“ Jazz beschreiben – ohne stilistische Ängste oder Abgrenzungen. Das Trio geht ohne ein vorbereitetes Repertoire auf die Bühne, alle musikalischen Entscheidungen werden direkt vor Ort getroffen.
Die Musik bezieht sich eindeutig und ständig auf alle Epochen der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts und darüber hinaus. Zitate von Melodien werden als Auslöser für bestimmte Stimmungen und Texturen, Tempi oder Modi eingeworfen, und das Trio hebt von da an sofort zu einem ausgedehnten und frischen Swing ab.
Clayton Thomas über Meeting The Past: “The ghosts of memory’s melody haunt the ragged swing. The time changes, but stays true, shifting tempo but never direction. In this trio, Ignaz Schick returns to the roots from which his complex and diverse musical history have grown – the songs of Don Cherry and Albert Ayler and Duke Ellington and JS Bach -bringing with him two improvisers who sharing the path. They (…) provide the ebb and flow of this unique song – improvised from the core.”
bandcamp.com/album/meeting-the-past
Samstag 9. Oktober '21 Einlass: 19:30 Beginn: 20:00 - Jazzkeller 69 zu Gast in
Industriesalon Schöneweide [Reinbeckstr. 9, 12459 Berlin-Schöneweide]
Conference Call
Gebhard Ullmann – reeds
Joe Fonda – bass
Uwe Oberg – piano
Dieter Ulrich – drums
Die Band existiert seit 1998 und geht zurück auf die Zeit als Ullmann und Stevens in Park Slope (Brooklyn) Nachbarn waren.
In Kritiken wird sie als Organismus bezeichnet der komplex und ausbalanciert in einem Moment und voller Feuer im nächsten ist. Der sich allen Dimensionen und zudem in der eigenen Zeit und derjenigen der Musikgeschichte hin und her bewegt.
Über die Jahre hat sich ein einzigartiger Bandsound etabliert und das Quartett wird in den USA in letzter Zeit häufig als eine der führenden working units des zeitgenössischen Jazz bezeichnet
Conference Call ist ein kooperatives Projekt und mit 10 CD Veröffentlichungen und über 20 Tourneen auf beiden Seiten des Atlantiks eine von Gebhard Ullmann’s aktivsten Bands.
Donnerstag 7. Oktober '21 - Einlass: 18:30 Konzert: 19 - 21 Uhr
Bühne am Kaisersteg [Hasselwerderstraße 22A]
Berlin Jazz Composers Orchestra JayJayBeCe
Leitung Christof Griese
„Wenn ein Ensemble mehr ist als die Summe der Akteure, dann ist oft ein Chef mit Führungsqualitäten im Spiel. Fetzige Bläsersätze und knackige Rhythmen fegen Big Band Vorurteile swingend beiseite.“
~ Der Tagesspiegel
Das Berlin Jazz Composers Orchestra JayJayBeCe – ein etwas griffigeres Kürzel für JugendJazzBandCharlottenburg – wurde 1987 von Christof Griese an der Musikschule Charlottenburg, jetzt City West von Berlin gegründet.
Das einzigartige Konzept – junge MusikerInnen spielen ausschließlich Kompositionen Berliner Komponisten – führte zu Einladungen auf Festivals und zu Wettbewerben in Berlin, London-Lewisham, Norwich, Cardiff, Eindhoven, Kopenhagen, Leipzig, Nürnberg, Bingen, Dresden, Mexiko-Stadt, Stuttgart und Hoofddorp.
Bei der Bundesbegegnung „Jugend jazzt“ gewann JayJayBeCe 2010 als einzige Big Band gleich zwei Preise: den renommierten Skoda Jazz Preis (mit Dozenten eigener Wahl) und den Sonderpreis der Union Deutscher Jazzmusiker für die Interpretation eines zeitgenössischen Werkes.
2014″ in Stuttgart wurde der Förderpreis des Landes Baden-Württemberg gewonnen.
Beim Meer Jazz Festival in Hoofddorp Harlemermeer NL konnte JayJayBeCe den International Big Band Concours 2012 als „First Class First Prize Winner“ und 2013 als „Top Class First Prize Winner“ beenden.
Im Mai 2014 wurde die Bigband dort „Top Class Second Prize Winner“.
Seit 1998 tritt JayJayBeCe monatlich in der Konzertreihe des Jazzkeller 69 e.V. auf. Diese regelmäßigen Konzerte tragen wesentlich zu den Erfolgen der Band bei.
HOLZ
Nils Feldmann – alto, sopran / Felix Broman – alto / Matthias Meyer, Gabriela Solovyova – tenor / Yannic Rösch – bariton, bass clarinet
BLECH
Tobias Knebel , Elina Dalewski, Kelly O´Donnohue – trumpet / Laszlo Griese, Jan Uwe Zabel – trombone
RHYTHMUS
Paul Peuker – guitar / N. N. – piano/ Pelle Buschmann – bass / Tobias Heise – drums
Corona Verhaltensregeln: Bitte lesen und beachten!
Montag 4. Oktober '21 Einlass: 19:30 Beginn: 20:00 - Jazzkeller 69 zu Gast in
Christuskirche [Firlstr. 16, Berlin - Oberschöneweide]
Georg Graewe & Sonic Fiction Orchestra Extended
Isabelle Duthoit – clarinet
Francois Houle – clarinet
Maria Gstättner – bassoon
Sara Kowal – harp
Laura Strobl – viola
Asja Valcic – cello
Georg Graewe – piano
Peter Herbert – bass
Wolfgang Reisinger – drums
feat. Els Vandeweyer – vibraphone
Graewe ist zu einem musikalischen Modell gelangt, bei dem sich die Nachfrage betreffend komponierten und improvisierten Abschnitten nicht stellt.
Wie merkte Pierre Boulez einmal an? „Zwischen Spontanem und Gelehrtem besteht von Natur aus kein Unterschied … der Impuls kann die Reflexion ebenso anstacheln wie das Kalkül die Geste beleben kann.“ Und Graewe erfindet in dieser Modalität.
Bleibt noch festzuhalten, dass er mit seinem Sonic Fiction Orchestra das derzeit inhaltlich relevanteste großformatige Konzept entworfen hat und zum engsten Kreis wegweisender, zeitgenössischer Jazzkomponisten zu zählen ist. Besser kann man sich nicht empfehlen.
~Brisantes Schall-Essay. Hannes Schweiger
Corona Verhaltensregeln: Bitte lesen und beachten!
Sonntag 3. Oktober '21 Einlass: 15:00 Beginn: 15:30 - Jazzkeller 69 zu Gast in
Industriesalon Schöneweide [Reinbeckstr. 9, 12459 Berlin-Schöneweide]
Assif Tsahar, Mat Maneri, Jim Black: JAM
Assif Tsahar – tenor sax, m’bira
Mat Maneri – viola
Jim Black – drums
„Man sagt, dass Eisberge nicht das sind, was sie zu sein scheinen, dass nur kleine Teile von ihnen tatsächlich über die Meeresoberfläche hinausragen. So war es auch bei der Show des Trios. Ihre Musik schuf ein schaukelndes Meer aus Synkopen und Dissonanzen, aus dem überraschend prägnante Motive hervortraten…
Black spielte mit Esprit, klopfte sich durch Rhythmen, die aufhörten und anfingen, drängte Maneri und Tsahar und entfernte sich dann wieder. Manchmal deutete er Meter an, die so tief in der Tasche steckten, dass selbst die schüchterneren Tonic-Zuschauer anfingen, mit dem Kopf zu nicken (und das auch noch gleichzeitig!), aber er ließ sie nie einsinken.
Maneri hingegen nahm Blacks Hinweise auf und erzwang Muster, die am Rhythmus zerrten und schlau in überraschende Auflösungen übergingen.
Dann fanden die drei gleichzeitig einen neuen Klang, spontane Komposition vom Feinsten: Tsahar traf auf Maneri und die beiden tauschten harmonische Dissonanzen aus.
Das Trio ließ aus jedem neuen Klang Motive entstehen, aber kaum hatten sie diese gefunden, sprangen Maneri oder Tsahar mit rasanten Linien heraus, die nie zurückblickten.
Mit einem unmerklichen Nicken verlangsamten sich die Soli und wurden von einer zunehmenden Kakophonie der anderen beiden begleitet.
Besonders die Kakophonie von Black stach hervor, der ungeduldig von Schlagzeugstöcken zu Schlägeln und sogar zu Fingernägeln wechselte. Und gerade wenn es so aussah, als würde er den Rhythmus außer Kontrolle geraten lassen, spielte er ein oder zwei Takte, um zu zeigen, wie sehr er sich die ganze Zeit unter Kontrolle hatte.
Sogar wenn er einen Stock oder einen Schlägel, den er gerade benutzt hatte, wieder in sein Instrument fallen ließ, ließ er ihn im Rhythmus fallen, und für einen Moment begleitete er ihn, während er wieder an seinen Platz klapperte.
Im Einklang mit der überraschenden Entwicklung einer jeden Improvisation endeten die Lieder mit einer überraschenden Leichtigkeit. Beifall ertönte, und bevor noch Zeit war, ein ehrfürchtiges „hmm…“ auszustoßen, waren die Musiker schon wieder am Werk.“
~ Matt Rand, December 28th, 2002
Youtube: JAM- Bridges-Go-Around