Samstag 13. August '16  - jazzkeller 69 präsentiert - 19 Uhr:
Open Air Bühne Lohmühlenstraße / Ecke Kiefholzstraße
Jazz an der Lohmühle


Parrot’s Feathers

matthias schubertMatthias Schubert – saxes
Antonio Borghini – bass
Rudi Fischerlehner – drums

Matthias Schubert und Antonio Borghini sind beide herausragende freie Improvisatoren, die immer wieder zu überraschen wissen.
Voller verblüffenden Wendungen sind aber auch ihre Kompositionen. Schuberts oft mit Nähen zur zeitgenössischen Neuen Musik, aber, wie sein Improvisationsstil, mit sehr expressiver Ausdruckskraft, während in Borghinis alles passieren kann und alles im selben Stück, quer durch die gesamte Jazztradition und weit darüber hinaus: Eben ist man noch im Freebop, da landet man auch schon überraschend in einer barocken italienischen Tarantella und schon grüßt Duke Ellington oder Charles Mingus, überleitend in eine hübsche, sehr italienische oder südafrikanische, scheinbar alte Folk-Melodie.
Und doch klingt alles nie bloß notdürftig zusammengeklebt, sondern als fließende Einheit auf dem fortgeschrittensten Materialstand des zeitgenössischen Jazz.

Klar, dass die Kompositionen solch herausragender Musiker auch viel Freiraum zur Improvisation lassen, sie anspruchsvoll sind, aber sehr lebendig klingen.
Zudem haben sie sich mit Rudi Fischerlehner einen äußerst treibenden, stets für sehr viel Drive sorgenden Drummer ausgewählt.
So wird dieser Abschlussabend sicherlich höchst energiereich beginnen.

 

 

Vorwärts RückwärtsVorwärts Rückwärts

Maike Hilbig – bass
Johannes Fink – cello
Gerhard Gschlößl – trombone

Kammerjazz vom Feinsten bietet dieses Trio.
Traditionell ist weder die Instrumentenkombination in dieser intimen Triobeschränkung, noch sind es die Kompositionen, die von allen drei stammen.
Dennoch ist die Jazztradition allgegenwärtig und es swingt mit einer entspannten, freundlichen  Leichtigkeit, wie sie nur große Könner erreichen.
Da entschwindet schnell die Aufmerksamkeit dafür, wie raffiniert sich die drei Stimmen filigran und dicht verschränkt ergänzen, so selbstverständlich wirkt es.
Zudem ist der farbliche Zusammenklang dieser drei Instrumente warm und wunderschön.

Johannes Fink ist hörbar kein bloß mal gelegentlich zum Cello greifender Kontrabassist.
Sein Spiel klingt hier etwas wie eine längst überfällige Würdigung des ersten hauptberuflichen Jazzcellisten Fred Katz, hier nur sanft gelegentlich z.B. mit Glissandi einstreuend, dass das Cello inzwischen im Jazz angekommen ist und seit dem Westcoast-Cellisten einiges passiert ist.
Gerhard Gschlößl klingt hier oft wie die großen Posaunisten Ellingtons, besonders im Spiel mit Dämpfern.
Dann streut er aber auch auf freundliche Weise viel Moderneres ein, bis zu witzigen Geräuschen.
Die junge Kontrabassistin kann mühelos auf Augenhöhe mitspielen.

troubleintheeast-records.com

 

 

Nikolaus Neuser 5tetNikolaus Neuser Quintett

Nikolaus Neuser trumpet
Silke Eberhard – saxes
Gerhard Gschlössl  – trombone
Jan Roder – bass
Bernd Oezsevim – drums

Nikolaus Neuser ist ein außerordentlich virtuoser Trompeter. Mit diesem Quintett überzeugt er nun auch als Bandleader und Komponist.
Da alle anderen ihm an Virtuosität nicht nachstehen, Neuser, Eberhard und Gschlößl zudem durch langjähriges Zusammenspiel in z.B. Eberhards Ensemble „Potsa Lotsa“ bestens aufeinander eingespielt sind, gelingt es ihnen souverän, sich durch Neusers Kompositionen aus immer wieder neu zusammengesetzten Motivcollagen voller Wendungen und ständiger Rhythmuswechsel zu spielen.
Das alles auch noch in freier Tonalität und zumeist ungeraden Metren.
Das klingt quirlig und bleibt doch gleichzeitig immer klar durchhörbar, freundlich, witzig und unanstrengend.
Außerdem entfaltet dieses Quintett nahezu durchgehend einen enorm packenden Drive.
Nicht nur dadurch wird man oft an Ornette Coleman erinnert, gelegentlich stellen sich auch Nähen zu Eric Dolphy ein.