Archiv 2014

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Freitag 29. August '14   -   Einlass: 17:00    Beginn: 17:30     jazzkeller69 stellt vor
NoVilla   [Hasselwerderstr. 22, 12439 Berlin-Niederschöneweide]


20 Years Of Democracy In South Africa
Celebrating the 75th birthday of Hugh Masekela

Hugh MasekelaHelmut Forsthoff – tenor sax
Paul Schwingenschlögl – trumpet
Ibrahim Baba Dango – percussion, vocals
Arsène Cimbar – djembe
Gerhard “Kubi” Kubach – bass
Denis Stilke – drums
Paul Schwingenschlögl – trumpet, fluegelhorn

anschließend Session mit den anwesenden Musikern + South African Dance Music von CD

Wie nach ’45 der Bebop, dann der Cool Jazz, verbreitete sich ab der zweiten Hälfte der 50er von New York aus auch der rauere, dem Blues wieder nähere Hardbop schnell in den jazzinfizierten Teilen der Welt.

In Südafrika eignete sich der Hard Bop gut, ihn mit Melodien und Rhythmen der schwarzen Südafrikaner, besonders der der Kap Region, zu verbinden. Die beiden herausragenden Bands dieser eigenständigsten Jazzform der Zeit, die in der Kap Region entstanden war, wirkten bald auch nach Europa und in die USA zurück: Die Blue Notes um Chris McGregor blieben 1964 im europäischen Exil.

Schon ’61 waren die etwas älteren Jazz Epistels um Hugh Masekela und Dollar Brand hier im Exil geblieben.
Während die Blue Notes-Musiker bald den ersten europäischen Free Jazzern beibrachten, dass auch im Free Jazz packende Rhythmen und Melodien nicht unbedingt verboten sein müssen, wurde Hugh Masekela bald in den USA erfolgreich und trieb dort die Verbindung von Kwela-Musik und Township-Jazz mit Soul Jazz voran, die durch seine Aufenthalte in Westafrika auch mit dem Afrobeat der Musiker um Fela Kuti angereichert wurde.

In der DDR fand der avanciertere Hardbop und bald auch Free Bop etwa 1962 mit dem Manfred-Ludwig-Sextett u.a. mit Manfred Schulze und „Luten“ Petrowsky überzeugende Vertreter.
Mit beiden spielte später z.B. in der Klaus Lenz Bigband und in Hanno Rempels Werkstatt Ensemble auch Helmut Forsthoff.

Seit 1987 gibt es das weiterhin in dieser Tradition bopende Helmut Forsthoff Trio, das des Öfteren mit dem Trompeter Paul Schwingenschlögel zum Quartett erweitert wird. Schwingenschlögel organsiert aber auch immer wieder gerne weltmusikalische Projekte jenseits von nur leicht exotisierendem ‚Gewürz-Pop‘.
So lag es nahe, dass anlässlich des 75. Gebutstages von Hugh Masekela Schwingenschlögel ein Ensemble aus erfahrenen Bop-Jazzern und afrikanischen Percussionisten zusammengestellt hat. Matthias Oberg

Coop mit www.movingpoets.org

 


Mittwoch 27. August '14    Einlass: 20:00  Beginn: 20:30  -  Jazzkeller 69 zu Gast in
NoVilla   [Hasselwerderstr. 22, 12439 Berlin-Niederschöneweide]


WTTF

roger turnerPhillipp Wachsmann – violin, electronics
Roger Turner – percussion
Pat Thomas – electronics
Alexander Frangenheim – bass

„Alles geschieht im Fluss und gleichzeitig bezieht jeder der Beteiligten systematisch Stille in sein Spiel ein, als Mitdenken des Raumes für die Aktionen der Mitmusiker.
Eine subtile Koordination, zuweilen eher Interjektionen als überbordende oder dauernde Interaktion ist für dieses Quartett typisches Merkmal.
So entsteht eine komplexe Orchestrierung aus einerseits krassen Klängen und Geräuschen von Elektronik und Perkussion, aus Zersplitterung durch erweiterte Instrumentaltechniken und aus höchster Verdichtung aller vier Beteiligten.
Andererseits gibt es das Lyrische der beiden Streicher.
Ungewohnt weit schwebende Kantilenen, die sich in freie Räume setzen, diese weit ausformen und einen Kontrapunkt der Zeit bilden.
Dabei laufen sie nie Gefahr abzustürzen – zu präzise ist das Umfeld an Respektlosigkeit, Humor und zuweilen unerbittlichem Kontrast.
Verspieltheit auf der Rasierklinge.
Dynamik, extreme Klangvielfalt, höchste gegenseitige Aufmerksamkeit, Kollektivsinn, Imagination, Fantasie.“
~ Jean-Michel Van Schouwbourg

 


Samstag 23. August '14    Einlass: 20:00  Beginn: 20:30  -  Jazzkeller 69 zu Gast in
NoVilla   [Hasselwerderstr. 22, 12439 Berlin-Niederschöneweide]


Vernissage Manfred Schulze – Malerei / Grafik

manfred schulzeKompositionen von Manfred Schulze spielen:
Johannes Bauer – trombone
Frank Gratkowski – reeds
Hermann Keller – piano

Manfred Schulzes Musik ist durch die intensive Auseinandersetzung sowohl mit der europäischen Musiktradition, als auch mit dem amerikanischen Jazz geprägt.
Doch statt oberflächlicher Vermischungen oder lediglicher Kontrastierungen ging es ihm darum, beide Traditionslinien in eine kritische Auseinandersetzung miteinander zu verwickeln.
In seiner hoch originellen Verbindung von Komposition und Improvisation gelang es ihm, strenge Formmodelle europäischer Kunstmusik mit der Freiheit und Expressivität des Jazz in eine fruchtbare Auseinandersetzung zu bringen.

Die Individualität der Mitspieler in Spielweise und Klang war gefordert, in der Auseinandersetzung mit den Schulzes komponierten Formvorgaben aber auch besonders herausgefordert.
Die von Schulze erfundenen Modelle hätten Maßstäbe setzen können. Leider liegt kaum vollständiges Material vor, das die Aufführung durch nachfolgende Generationen ermöglicht.
Zwei Musiker, die intensiv mit Manfred Schulze zusammenarbeiteten, haben in Frank Gratkowski einen kongenialen Partner gefunden, die Musik von Manfred Schulze zu spielen.

www.manfred-schulze.de

 


Samstag 23. August '14




Samstag 23. August – 12. Oktober 2014: NoVilla

Ausstellung Manfred Schulze – Malerei / Grafik

Öffnungszeiten: Freitag bis Sonntag 14 – 18 Uhr
während der Konzerte und nach Absprache.

Als Musiker und Komponist war Manfred Schulze (17.08.1934 – 25.07.2010) Autodidakt und galt immer als Außenseiter. Mit seinen Konzepten für Bläserquintett erregte er seit Ende der 60er Jahre Aufsehen.
Als Maler und Plastiker blieb Manfred Schulze weitgehend unbekannt, obwohl sein bildnerisches Werk in seinem Leben einen großen Raum einnimmt. Es werden Arbeiten gezeigt die in den 70iger und 80iger entstanden. Ab 1991 war Manfred Schulze gezwungen, aufgrund einer schweren Erkrankung, seine künstlerische Laufbahn zu beenden. Ab 1994 wurde er in einem Berliner Heim gepflegt.

Mit freundlicher Unterstützung
des Bezirksamtes Treptow-Köpenick – Fachbereich Kultur und des Schock Verlags

Hermann Keller bei der Eröffnung Novilla20140823© Gesina von Schroeder

Das Manfred Schulze neben seiner musikalischen Tätigkeit immer auch gezeichnet, gemalt oder plastisch (Holz, Suralin) gearbeitet hat, dürfte nur einem kleinen Kreis bekannt sein.

Die Musik war der Hauptstrang seiner künstlerischen Laufbahn. Seine Tusche- und Fettstiftzeichnungen, Aquarelle, Latexbilder, Suralin- und Holzplastiken waren der Grund; An- und Einsichten nicht nur musikalisch zu verarbeiten.

Seine Kompositionen, Spielweise, Malerei und Plastiken bilden eine untrennbare Einheit.
Die ausgestellten Köpfe (Latex auf Papier / Mischtechniken) sind Wächter, welche für ihn auch eine gewisse Schutzfunktion hatten oder stellen Götter der griechischen Mythologie dar.
Sein Prometheus bezieht sich vor allem auch auf seine Situation, nicht nur in der Gesellschaft. Es betrifft auch Kollegen.
Einige Köpfe wurden von ihm in der zweiten Hälfte der 80er Jahre übermalt, da sie ihr Gesicht verloren hatten.

Sein Bildwerk ist vielgestaltig. Leider kann in dieser Ausstellung nur eine kleine Auswahl gezeigt werden.
~ Ulrich Weber, Berlin 23. August 2014

Die Laudatio von Hermann Keller zum 80. Geburtstag von Manfred Schulze  (Handschrift, PDF)

 


Samstag 16. August '14  - jazzkeller 69 präsentiert - 19 Uhr:
Open Air Bühne Lohmühlenstraße / Ecke Kiefholzstraße
Jazz an der Lohmühle


Reich durch Jazz

Johannes Fink – cello
Gerhard Gschlößl – trombone
Michael Griener – drums
Rudi Mahall – bass clarinet
Jan Roder – bass

Der deutsche Jazz war schon immer sehr eigenwillig, aber auch sehr eigenständig, und er hat vor allem durch dieses neue Quintett viel an Attraktivität gewonnen.
Neu im Sinne von Chemie, Frische und Spontaneität. Denn die Zentralfiguren Mahall, Fink, Gschlößl, Griener und Roder sind seit geraumer Zeit in der europäischen Musikszene als Wegbereiter aktiv und ziehen speziell in dieser Kombination alle nur erdenkbaren Register.

 

 

Squakk

SQUAKKChristof Thewes – trombone
Michael Griener – drums
Rudi Mahall – bass clarinet
Jan Roder – bass

CD-Release “ Willisau & Berlin“ Intakt CD 231

Nach sieben Jahren Zusammenarbeit läuft die Berliner Band Squakk zur Höchstform auf.
Das Album „Willisau & Berlin“ ist ein Meilenstein des aktuellen, lebendigen Jazz.
Squakk spielen, wie der Chicagoer Journalist Peter Margasak schreibt, „eine wundervoll lässige, improvisationslastige Auslegung von Freebop, reichlich gespickt mit Verweisen in die Jazzgeschichte“.
Und er kommentiert: „Das Verblüffende und Überzeugende aber an diesem Album ist der mehr als bemerkenswerte Grad der Interaktion zwischen den Musikern.
Die Melodien sind tragfähig aber sparsam, sie dienen hauptsächlich dazu, die Improvisationen zu inspirieren.“
Die «Neue Zürcher Zeitung» schreibt nach dem Willisauer Highlight begeistert: „Das Quartett Squakk verbreitete sofort eine tierische Lust und Lustigkeit.
Ausgekocht wirkten die Musiker: der Posaunist Christof Thewes, der Klarinettist Rudi Mahall, Jan Roder am Bass und Michael Griener am Schlagzeug. Die Musik hingegen klang so roh und dreckig wie frisches Biogemüse.“
www.michaelgriener.de

 

 

Heliocentric Counterblast

CHeliocentric Counterblasthristian Magnusson – trumpet
Kathrin Lemke – alto sax, bass clarinet
Dirk Steglich – flute, tenor sax
Andreas Dormann – bariton sax
Florian Juncker – trombone
Niko Meinhold – piano, space-keys
Mike Majkowski – bass
Philipp Bernhardt – drums

„Stücke aus dem kosmischen Universum von Sun Ra lassen sich schwerlich nachspielen.
Nur wem es gelingt, sie als Startrampen für eigene Erkundungen zu nutzen, wird ihren Erdumlaufbahnen folgen können.
Eben das ist der Ansatz, der Berliner Saxophonistin Kathrin Lemke, die sich mit ihrer Band gänzlich unakademisch, lustvoll und wild, aber nie unbesonnen auf Sun Ras wunderliche Mixtur aus Swingtradition und Freigeist einlässt. Der Meister lächelt vom Saturn.“ Bert Noglik

Da der Komponist, Pianist und Keyboarder, der als Bandleader mit seinem ‚Arkestra’ Geschichte geschrieben hat, in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden wäre, plant Heliocentric Counterblast nicht nur zahlreiche Geburtstagskonzerte, sondern auch Erscheinen der CD ‚Planetary Tunes’, deren Erwerb in Abhängigkeit von intergalaktischen Strömungen noch vor dem offiziellen Erscheinungsdatum wahrscheinlich ist.
www.kathrinlemke.de

 


Samstag 2. August '14  - jazzkeller 69 präsentiert - 19 Uhr:
Open Air Bühne Lohmühlenstraße / Ecke Kiefholzstraße
Jazz an der Lohmühle


The Outliers

The OutliersToby Delius – tenor sax, clarinet
Haavard Wiik – wurlitzer
Jonas Westergaard – bass
Oli Steidle – drums

Die Ausreißer’ sind eine Berliner Band von Musikern aus den Niederlanden, Australien, Norwegen und Bayern. Diese vier Jazzliebhaber spielen an den äußeren Grenzen des Jazz.
Die Musik ist das Zentrum ihres Lebens, ergänzt und verfeinert, vermischt und bekämpft, erklingt sie wie eine neue Sprache, aufgebaut auf den Resten der vorangegangenen: leicht und spielerisch, strukturell und schwer enthält sie Dialekte und Anklänge an eine gemeinsame Sprache, gekennzeichnet von Entfernung und Zeit, die jedoch nie die Politik und innersten Beweggründe außer Acht lässt, erkennbar selbst an den leisesten Stellen.

 

 

GRIX

Floris Floridis – reeds
Antonis Anissegos – wurlitzer
Yorgos Dimitriadis – drums

Das aus Thessaloniki stammende und in Berlin basierte Trio wurde in 2006 gegründet.
Floros Floridis ist sozusagen die ‚Vaterfigur’ der Impro-Szene in Griechenland, langjähriger Leiter des Jazzfestivals in Thessaloniki und Spieler mit Grössen, wie Cecil Taylor, Peter Kowald, William Parker, Evan Parker.
Für GRIX hat sich Floros Floridis mit zwei überaus talentierten jüngeren Musikern aus seiner Heimatstadt Thessaloniki zusammengetan:
Der Pianist Antonis Anissegos (* 1970) und der Schlagzeuger Yorgos Dimitriadis (* 1964) leben heute beide in Berlin, wo Floridis auch häufig zu Gast ist.
GRIX veröffentlichte 2008 ihre Debüt-CD »Sweet, Sour, Sharp & Soft«. Das Repertoire der neuen CD besteht aus eigene Kompositionen, in denen die Lust an Improvisation und die musikalische Traditionen Griechenlands zu spüren ist.
www.enstase.com

 

 

Field

FieldUli Kempendorff – reeds
Ronny Graupe – guitar
Jonas Westergard – bass
Oli Steidle – drums

„An dieser Musik kann man die Kraft der Berliner Jazzszene ermessen, wo sich kosmopolitische Einflüsse vermischen mit dem amerikanischen Traum, unbeschwerter Kreativität und der legendären deutschen Strenge.
Man kann all das in der Musik Uli Kempendorffs finden. Dieses Quartett erforscht bekannte aber wirksame Instrumentenkombinationen (Gitarre/Holzbläser) in Kompositionen, die jeder Monotonie aus dem Weg gehen und die Aufmerksamkeit des Zuhörers von Anfang an fesseln durch Solisten, die einen reichen Diskurs miteinander entwickeln.
Zum Entdecken.“ ~  www.culturejazz.net

„Bei Kempendorff hat man das Gefühl, das Saxophon spreche fünfzig verschiedene Sprachen und ebensoviele Dialekte. (…)
Dieses Quartett spann ein Netz, das den Zuhörer ohne Zweifel einfängt. Dies gelingt nicht zuletzt durch das Talent des Bandleiters und durch die Energie und Kraft der Kompositionen.“
~ Jean-Marc Gelin
www.field4.de