Samstag 17. Juli '21 - Jazzkeller 69 päsentiert - 16 Uhr:
Freiluft Bühne im Garten   [Hasselwerderstraße 22A]
Jazz am Kaisersteg


The Instincts

The InstinctsBoris Bell – drums
Georgi Sareski – guitar
Antti Virtaranta – bass

Eine weitere internationale, in Berlin ansässige Formation eröffnet den vierten Samstag am Kaisersteg.
Die drei Musiker aus Deutschland, Mazedonien und Finnland vereinen unterschiedliche Hintergründe zu einem unkonventionellen, gravitätischen, zuweilen fast filmischen Sound.
Gemeinsam ist ihnen ein feines Gespür für Nuancen, die Lust am gegenseitigen Zuhören, eine individuelle Mischung aus Sensibilität, Forschergeist und Humor.

Ihre erste gemeinsame Produktion Music Unseen ist vor rund drei Jahren erschienen und besticht durch variable, facettenreiche Eigenkompositionen und Improvisationen, in denen die Musiker auf Augenhöhe interagieren.

Das charakteristische Spiel von E-Gitarrist Georgi Sareski zeigt in Melodik und Rhythmik unverkennbare Anklänge an osteuropäische Traditionen, ebenso spiegelt es Rock- und natürlich Jazz-Einflüsse wider.
Bassist Antti Virtaranta, der nach seinem Studium in Philadelphia nach Berlin umzog, verstärkt zuweilen in Unisoni mit der Gitarre die Intensität; in anderen Momenten baut er bewusst sparsame Fundamente oder erzeugt atmosphärische Klänge mit dem Bogen.
Eine kluge Balance zwischen Ideen aus der freien Improvisation und Neuen Musik verfolgt auch Boris Bell, Jahrgang 1970. Seine Drum-Einsätze setzen mal kantige, mal klangvolle Akzente.

new-band-the-instincts
musicunseen.bandcamp.com/releases

 

 

 

Stefan Schultze Large Ensemble

Schultze_Large EnsembleLeonhard Huhn – alto sax, clarinet / Peter Ehwald – tenor sax, clarinet, flute / Magnus Schriefl – trumpet / Johannes Lauer – trombone / Peter Meyer – guitar / Marc Muellbauer – bass / Els Vanderweyer – vibraphone / Taiko Saito – marimba / Almut Kühne – vocals / Moritz Baumgärtner – drums / Stefan Schultze – piano, composition

Dass der Pianist und Komponist Stefan Schultze (*1979) sehr klangorientiert denkt, lässt sich bereits anhand der Besetzung seines Tentetts mit gleich zwei Vibraphonen respektive Marimbas erahnen.
In kleineren Bands sind diese vergleichsweise selten, am Kaisersteg werden die mal perkussiven, mal schwebenden Klänge des Vibraphons aber noch mehrmals zu hören sein (siehe 14. August, 11. und 25. September). Schultzes Gestaltungswillen zeigt sich schon am Klavier, etwa auf seinem herausragenden Solo-Album System Tribe.

Durch erweiterte Spieltechniken, Manipulationen im Inneren des Flügels etc. und einer stilistischen Offenheit, die von Minimalismus bis Neue Musik reicht, entwirft Schultze eindrückliche Klangwelten, die ganz selbstverständlich zwischen melodischen und abstrakten Momenten oszillieren.
Seine Großformation ist auch eine Art Gipfeltreffen der Berliner um-die-40-Szene, mit der extrem variablen Vokal-Akrobatin Almut Kühne, den zuweilen mikrotonalen Saxophon-Eskapaden Leonhard Huhns und atmosphärisch-schillernden Gitarrenphantasien Peter Meyers (Melt Trio).

Das Magazin Concerto freute sich an „abrupten Wendungen und anarchischem Witz“, Jazz Thing lobte: „Die enorme Vielschichtigkeit seiner Partituren und die Virtuosität im Umgang mit dem Klangkörper Bigband machen die CD Ted The Bellhop zu einer kleinen Sensation.“

large-ensemble

 

 

 

The Streetfighters

streetfeighters Foto: Dietmar ListeBruno Leicht – trumpet
Axel Dörner – trumpet
Jan Roder – bass
Michael Griener – drums

Das Trompetenduo Leicht und Dörner alias The Streetfighters begann Ende der Achtziger tatsächlich auf den Straßen und in den Fußgängerzonen von Essen und Köln.
Anfang des Jahrtausends verschmolzen sie mit Griener und Roder, der angeblich dienstältesten Rhythmusgruppe Berlins, zu diesem interaktiven, perfekt eingespielten Quartett.

Bruno Leichts Trompetenton wird als „verwurzelt in der Swing-Tradition mit ‚altem‘ Klang, aber moderner harmonischer Konzeption“ beschrieben; er hat sich ebenso mit der Neuen und Freien Musik beschäftigt und für Dokumentarfilme komponiert.

Axel Dörner arbeitete ab 2000 an der elektronischen Erweiterung seiner Musik auf der Trompete und gilt als eine der charakteristischen Stimmen der Freien Improvisation.
Seit 1994 wohnt Dörner in Berlin, hier war er Mitbegründer der Band Die Enttäuschung, die sich anfangs vor allem dem Repertoire Thelonious Monks verschrieben hatte, später aber auf eigenes Repertoire setzte.
Mittlerweile kann er auf unzählige internationale Kooperationen zurückblicken, auch mit Protagonisten der Neuen Musik (SWR-Symphonieorchester/Michael Gielen, Splitter Orchester u.a.). 2006 erhielt Dörner den SWR Jazzpreis, 2019 wurde er mit dem Berliner Jazzpreis ausgezeichnet.

allaboutjazz.com/brunoleicht
axeldoerner.org

 

Corona Verhaltensregeln: Bitte lesen und beachten!