Manfred Schulze - Bilder eines Jazzers
Künstlerische Doppelbegabungen kann die Kunstgeschichtsschreibung viele aufzahlen.
Der radierende und zeichnende Dichter und Romancier Günter Grass mag als populäres Beispiel genügen.
Daß der als Baritonsaxophonist und Klarinettist, in der Jazzszene zu einigem Ruhm gelangte Manfred Schulze immer auch gezeichnet, gemalt oder plastisch gearbeitet hat, dürfte nur wenigen Eingeweihten bekannt sein.
Nun stellt er in der Senftenberger Galerie am Schloß aus.
Manfred Schulze, Jahrgang 1934, hat die Entwicklung des Jazz in der DDR mitgeprägt.
Nach anfanglicher Mitarbeit in verschiedenen Formationen gehörte er u. a. zu den Musikern um Klaus Lenz.
Die Zusammenarbeit mit dem Pianisten Hermann Keller u. a. im „Berliner Improvisationsquartett" war ein weiterer Höhepunkt in der Jazz-Laufbahn von Manfred Schulze.
Improvisation ist ein wesentlicher Begriff im Sprachgebrauch des Jazz.
Auch in vielen bildnerischen Äußerungen von Manfred Schulze hat dieser Begriff seine Berechtigung, etwa wenn er mit freien kurvigen Tuschemineaturen Kopfe und Gesichter formuliert, heitere, düstere oder skurille.
Aber auch plastisch hat Manfred Schulze gearbeitet.
Die Ausstellung mit Bildern und Plastiken Manfred Schulzes ist vom 28. 1. bis 26. 3. 1995 in der Senftenberger Galerie am Schloß zu sehen.
[Elbe-Elster Rundschau - Gesamtausgabe 20. Januar 1995]