Freitag 31. Januar '20    Einlass: 21:00  Beginn: 21:30  -  jazzkeller 69 stellt vor
AUFSTURZ   [Oranienburgerstr. 67]


Ruf der Heimat
– recording session –

Ruf der Heimat foto: Uli TemplinThomas Borgmann – reeds
Christof Thewes – trombone
Jan Roder – bass
Willi Kellers – drums

Sie kamen in den Turbulenzen des Free Jazz zu neuen Ein- und Aussichten. Kaputtspiel und Ganzheitserlebnis. Vertrauen in die vorbehaltlose Selbstäußerung.
In die Kraft, den Augenblick zu gestalten. In die Fähigkeit, den Ruf zu beantworten.
Nicht als Echo, sondern mit eigenen Stimmen und eigenen Liedern auf den Lippen. Auch die Bläser machen in diesem Quartett den Rhythmus, auch der Bass und das Schlagzeug singen und schreien.
Im Spektrum der Blaskombinationen kommt die Ballade ebenso ins Assoziationsfeld wie die Materialerforschung. Der Erzählgestus ebenso wie die Sound-Collage.
Heimatlinien führen zurück zu den hitzigen Jahren des schwarzen Aufbruchs und zu den Befreiungsprozessen des europäischen Jazz.
Eine Emanzipation mit Folgen. Free Jazz nicht als Schimpfwort und ohne die Vorsilbe „post-„. Rück- und Vorausgriff. Aktuelle Musik, die weder einer Erklärung noch einer Rechtfertigung bedarf. Musik deren heißer Atem auf der Haut brennt.
~ Bert Noglik

„Ruf der Heimat“ gründete sich 1992, zunächst nur mit Petrowsky als zweiten Saxofonisten, dann einige Jahre verstärkt mit Peter Brötzmann, oder auch immer wieder in der erweiterten Formation mit Petrowsky und Heinz Sauer.
Dazwischen aber auch Touren mit Charles Gayle, Roy Campbell, Johannes Bauer und Olaf Rupp.

Das Quartett stellt sich an diesen beiden Tagen nun auch in Berlin für Konzert & Aufnahme in neuer Besetzung vor.
Nachdem „Luten“ Petrowsky schon seit ein paar Jahren keine Konzerte mehr geben kann…hat nun auch Christoph Winckel das Quartett verlassen, weil es im Alter etwas anstrengend wurde mit dem Bass zu reisen.
Mit Christof Thewes an der Posaune und nun Jan Roder am Bass wurden zwei wunderbare Stimmen in das Ensemble integriert.
Und…“Das Ganze ist (und bleibt) hinreißender, hymnischer Free Jazz, den das Berliner 4-tet „Ruf der Heimat“ spielt, nein: zelebriert. Vielleicht liegt das daran, dass Bandleader und Saxofonist Thomas Borgmann sich stets als »wertkonservativ« bezeichnet hat. Seine eher traditionelle Spielauffassung zündet, aber in diesem Free Kontext: Sein melodiöser Sound verleiht der Musik erst das unwiderstehlich-euphorische Element.
~ Stadt Revue, Köln

„Auf der Bühne macht es sich ein Dackel namens Theo neben dem Schlagzeug bequem. Womit bewiesen wäre, was man in Berlin schon immer wusste und in diesem Jahr fröhlich verdrängt hat: Freejazz ist keine Katzenmusik.“ ~ Josef Engels, 2013

„Thewes ist nicht einfach ein Ersatz für das Free-Jazz-Urgestein, sondern verleiht der Band mit seiner Posaune eine völlig neue Dynamik.“ ~ Wolf Kampmann, Jazzthing 2018

thomasborgmann.de/heimat