Samstag 1. Juli '17  - jazzkeller 69 präsentiert - 19 Uhr:
Open Air Bühne im Garten von Novilla
Jazz am Kaisersteg


HORNBEEF

HornbeefJérôme Bugnon – trombone
Richard Koch – trumpet
DJ Illvibe – Turntables
Kay Lübke – drums

„Da muss doch mehr sein“– das ist so ein bohrendes Gefühl, das mensch mit sich herumträgt. Zum Beispiel Jérôme Bugnon, der einst als Jazzmusiker nach Berlin gekommen war und schließlich mit der Band Seeed durch die Welt tourte.
Aber immer Party ist auch Arbeit und 2014 war es an der Zeit, wieder was Neues zu probieren: „Hornbeef“ war geboren!
Zwei Hörner – Posaune und Trompete – ohne Angst vor Beef mit Schlagzeug und Turntables.
Da kommt so Einiges zusammen: Das Jazz-Quartett-Format und das HipHop-Battle-Konzept, Marching-Band-Drive, schlichte Bläserchoräle und der heilige Ernst der MusiqueConcrete.
Denn DJ Illvibe, der alte Kumpel aus Seeed-Zeiten, macht hier den Plattenspieler ernsthaft zum Meta-Instrument.
Das zweite Horn spielt der Österreicher Richard Koch, von Olaf Ton, Peter Foxx, dem Andromeda Mega Express Orchestra und aus der Komischen Oper (Hosenrolle) hinlänglich bekannt.
Schlagzeuger Kay Lübke schließlich hat Tour-Erfahrungen auf 4 Kontinenten (die Liste ist zu lang) und zahlreichen Berliner Theaterbühnen gesammelt und hält den Laden zusammen. Und das macht eben auch den Leuten vor der Bühne viel Spaß.
hornbeef.pdf

 

 

 

I AM THREE

I am three

Silke Eberhard – alto sax
Nikolaus Neuser – trumpet
Christian Marien – drums

Seine Auto-Biografie begann Charles Mingus ziemlich selbstbewusst: „In anderen Worten: ich bin Drei“.

Er ist ja auch wirklich der Gott-Vater des modernen Engagements im Jazz, komponierte gegen Rassentrennung und Atombomben und gründete das erste selbstorganisierte Jazzlabel.
Er ist aber auch der Sohn: Mensch geworden mit Ellington, Charlie Parker und Miles Davis – und als unheiliger Geist in seine dynastische Bigband gefahren.
Und sein Sprit wirkt weiter: Silke Eberhard hat schon das Gesamtwerk von Mingus´ Kumpel Eric Dolphy neu eingespielt, jetzt knöpft sie sich mit Nikolas Neuser und Christian Marien den Dreifaltigen selbst vor.
Und dessen Bigband-Musik atmet im kleinen Rahmen auf, wird durchsichtig und behält dabei doch ihren messianischen Drive. Denn I Am Three spielen Mingus, wie er selbst es mit seinen Bands und Workshops getan hat: immer ohne Noten, direkt aus dem heißen Herzen.
Das brachte ihnen schon 4 Sterne im US-Magazin DownBeat ein. Normalerweise hört man da Jazz aus Berlin erst gar nicht an.
silkeeberhard.com

 

 

 

gorilla_mask

Gorilla Mask

Peter Van Huffel – altosax
Roland Fidezius – electric bass, effects
Rudi Fischerlehner – drums

Als Saxofonist steht Peter van Huffel hörbar in der Tradition von Coltrane, Ayler und John Zorn. Coltrane starb vor fünfzig Jahren (am 17. Juli ´67) Ayler trieb kurz darauf im East River und John Zorn gefällt sich als Denkmal der späten ´80er Jahre.
Peter van Huffel dagegen ist lebendig von New York nach Berlin gezogen, wo er mit eigenen Bands (vom Quartett bis zum Oktett), oder mit der Sängerin Sophie Tassignon akustische Experimente auf den Spuren von Mittelalter, Stockhausen und Ellington unternimmt.

Seit 2009 gibt es auch das Trio Gorilla Mask in seinem Portfolio. Gerade haben sie ihr drittes Album herausgebracht („Iron Lung“ heißt die Scheibe. Merken: nach dem Konzert kaufen. Beim Künstler. Vinyl.)
„Before I Die“ lautet ein Titel darauf – und nimmt man die Drei da beim Wort, dann haben sie noch einiges vor: die brennende Seele der Jazz-Avantgarde (s.o.) mit den tiefen Fundamenten des elektrischen 21. Jahrhunderts zusammenzubringen etwa.
Oder solche Schwurbeltexte mal eben verstummen lassen mit ihren schnörkellosen Punk- / Funk- / Rock-Grooves.
petervanhuffel.com