Sonntag 11. September '16    Einlass: 16:00   Beginn:16:30  Jazzkeller 69 zu Gast in
NoVilla   [Hasselwerderstr. 22, 12439 Berlin-Niederschöneweide]


Eric Plandé Trio „Touching“

eric plande trioEric Plandé – saxes
Uwe Oberg – piano
Peter Perfido – drums

Plandé, Oberg und Perfido haben sich 2009 gefunden, bei einem „first meeting“-Gig, wie er im improvisierten Jazz nicht ungewöhnlich ist.
Die Drei merkten schnell, dass sie etwas eint. Die Lust nämlich, über den eigenen musikalischen Horizont hinaus zu schauen, sich von den Tönen des anderen forttragen zu lassen, ohne dabei seine eigene Position aufgeben zu müssen.

Das macht es möglich, dass die Musik noch in ihren vertracktesten Momenten immer klar bleibt und ganz selbstverständlich. Sie behauptet nichts, sondern entwickelt sich aus den kleinen Zellen, die Plandé, Oberg oder Perfido vorgeben.
Das Verblüffende daran ist: Manches klingt wie frei improvisiert, ist aber sehr genau notiert, anderes wiederum hört sich auskomponiert an, entsteht aber tatsächlich vollkommen in diesem Moment.

Es ist genauso unklar wie unerheblich, ob diese Ambivalenz ursprünglich einmal beabsichtigt war oder nicht.
Sie beschreibt aber eine immense Qualität von Plandé, Oberg und Perfido, weil sich der vermeintliche Gegensatz von freiem und notiertem Spiel im organischen Fluss der Töne aufhebt.

Die Musik öffnet sich dabei in viele verschiedene Richtungen, ohne je beliebig zu werden. Sie sucht nach freien Feldern, in denen die Drei sparsamer umgehen mit ihren musikalischen Bewegungen und sich ihre Intensität mehr aufs Innen als aufs Außen richtet.

Hier sind spürbar drei musikalische Individuen am Werk, jeder für sich mit einer ureigenen musikalischen Sprache, einer Identität, einer Spielhaltung.
Und das Schöne ist: keiner von ihnen möchte das verleugnen. Alle Drei sind nur offen genug und vor allem viel zu musikalisch, um nicht in Konkurrenz zueinander zu treten.
Und so verbindet sich auf Touching, der ersten gemeinsame CD von Eric Plandé, Uwe Oberg und Peter Perfido, die aktuelle improvisierte Musik mit den mächtigen Einflüssen der Post-Coltrane-Ära.
Aber auch das allein wäre vielleicht noch nicht einmal erstaunlich. Umwerfend ist, wie souverän das geschieht.“
~ Tim Gorbauch

 

In Zusammenarbeit mit Deutschen Gesellschaft e.V., JAZZWERKSTATT und moving poets Berlin.