Samstag 16. Juli '16  - jazzkeller 69 präsentiert - 19 Uhr:
Open Air Bühne Lohmühlenstraße / Ecke Kiefholzstraße
Jazz an der Lohmühle


Umlaut label night

umlautrecords.com

 

Cape Doctor – the music of Johnny Dyani

Louis Laurain – trumpet
Tobias Delius – tenor sax
Pierre Borel – alto sax
Hannes Buder – guitar
Joel Grip – bass
Hannes Lingens – drums

Der Bassist Johnny Dyani kam 1964 mit den legendären “Blue Notes”, mit Louis Moholo, Mongezi Feza, Nick Moyake, Dudu Pukwana und Chris McGregor nach Europa.
Weil im südafrikanischen Apartheidstaat ein „gemischtrassiges“ Auftreten nicht mehr möglich war, blieben sie im Exil.
Der auch musikalische Freiheitsdrang Dyanis und seiner südafrikanischen Kollegen brachte sie schnell mit den führenden europäischen Free Jazzern der Zeit zusammen.
Ihre Bedeutung im europäischen Jazz ist gar nicht zu überschätzen.
Brachten sie doch den damals stark von der Neuen Musik beeinflussten europäischen Jazzavantgardisten wieder bei, dass man auch als Free Jazzer durchaus mal eine hübsche Melodie und gar einen sogar tanzbaren Groove einbauen darf.
Dyani spielte mit unzähligen Creative-Jazz-Größen, wie Roscoe Mitchell, Archie Shepp, Steve Lacy, Don Cherry, Roland Kirk, Irène Schweizer und John Tchicai, aber sagte über sich, im Grunde spiele er moderne Volksmusik.
Die Melodien und Rhythmen seiner heimischen Kultur, der Xhosa, blieben auch in seinem freiesten Spiel präsent.
Sein voluminöser Sound, seine innovative Spielweise, seine Kompositionen waren einzigartig. Er starb im Oktober 1986 in Berlin.

Tobias Delius hat noch mit einem anderen Großen der Südafrikaner im europäischen Exil gespielt, mit dem 2012 verstorbenen Sean Bergin, der auch an der Lohmühle zu erleben war, u. a. mit Kompositionen von Johnny Dyani.
Mit ihrer Gruppe Umfundisi mit Matthias Schubert pflegen sie dessen Erbe.
Zu erleben am 21. August bei NoVilla als Lohmühlen-Nachlese.

 

 

umlaut Bigband umlaut Bigband (Paris-Berlin)

REEDS
Pierre Antoine Badaroux (direction), Tobias Delius, Pierre Borel, Paul Roth, Benjamin Dousteyssier – saxes, clarinets
BRASS

Brice Pichard, Louis Laurain, Emil Strandberg – trumpets
Johannes Lauer, Michael Ballue – trombones

RHYTHM
Bruno Ruder – piano / Romain Vuillemin – guitar / Joel Grip – double-bass / Antonin Gerbal – drums

Noch weiter in der Jazzgeschichte zurück geht die musikalische Reise mit dieser vorwiegend Pariser Big Band.
Die durchwegs ausgezeichneten Musiker sind zwar alle sonst im modernen Jazz, im Free Jazz und der Avantgarde beheimatet.

Mit diesem Orchester erwecken sie jedoch den Big-Band-Swing der 20er bis frühen 40er wieder, als Duke Ellington, Fletcher Henderson und das Casa Loma Orchestra, aber auch viele heute weniger bekannte Orchester in Paris große Erfolge feierten und europäische Bands ihnen nacheiferten.
Sie spielen die alten Kompositionen in Originalarrangements. Diese Zeitreise ist umso interessanter, da sie auch viel weniger Bekanntes ausgegraben haben, von Amerikanern in Paris, wie auch von Europäern.
Sie wird überzeugend und lebendig, weil auch in den Soli dieser exzellenten Musiker die großen Solisten der Swing-Ära wiederauferstanden zu sein scheinen.

umlaut-bigband.com